Ein Vorstadtlokal in Klagenfurt/St. Ruprecht am Freitagabend. Im Lokal saßen acht Gäste, die meisten davon Raucher, Zigaretten und Aschenbecher fehlten. Dafür gingen sechs Gäste gesammelt, alle 20 Minuten vor das Lokal zu einem Stehtisch mit Heizstrahler, auch Wirtin Regina Pinterisch „Normal ist am Feiertag um 17.00 Uhr das Lokal voll und jetzt hab ich sechs oder acht Gäste, weil die anderen werden sich daheim ganz gemütlich eine Kiste Bier kaufen und sich in einem Partykeller treffen“.
Man raucht draußen und geht dann wieder hinein, wie Ludwig Poutzewaunig. „Man wird nicht an Lungenkrebs sterben, sondern an einer Lungenentzündung“. In der Villacher Straße hat Wirtin Aloisia Tonna den Hauseingang zum Raucherstüberl gemacht. Auch sie selbst muss mit Zigarette hinaus. „Man raucht ein bisschen weniger, aber aufhören zu rauchen, tue ich nicht“, so Tonna.
Zelt als neue Raucher-Lounge
Auch in den Bars am Völkermarkter Hauptplatz ist am Freitagabend wenig los. Julian Wiener, selbst Nichtraucher, stand mit rauchenden Freunden vor der Tür. „Für mich ist das relativ egal, ich hab damit kein Problem gehabt, dass die Leute rauchen“. Auf dem Platz vor der Bar wurde ein großes Zelt aufgebaut, das zukünftige Raucherquartier mit offener Seite. „Das wird die Raucher-Lounge werden, es kommt ein Holzboden hinein mit Beheizung. Wir haben die Genehmigung, dass man hier rauchen kann. Eine Seite muss immer offen bleiben und frische Luft dazukommen“, so Kellner Markus Dreier.
Auch im Fichtenhof in Unterburg am Klopeiner See ist das Rauchverbot ein Thema. „Es ist zwar in Ordnung, aber die alte Regelung mit Raucher und Nichtraucher getrennt, war besser. Das ist in Deutschland, wo ich herkomme, auch teilweise noch so“, so Gast Oliver Vock. Und ein Gast, der seinen Namen nicht nennen möchte, sagt: „Solange der Staat Österreich Zigaretten verkauft, wo man Geld macht und dann will ich jemanden verbieten, dass er Zigaretten raucht, Pfui Teufel! Ich persönlich habe aber vor eineinhalb Jahren aufgehört zu rauchen.“ Viele Lokale weisen schriftlich auf die neue Lage hin. Kontrolleure haben wir beim Lokalaugenschein Freitagnacht nicht gesehen.
Gesetz für Shishabars Katastrophe
Eine Shishabar in Klagenfurt/St. Ruprecht war am Freitagabend leer. Mehrere Gruppen hatten es sich im Garten mit Decken gemütlich gemacht und zogen an den Wasserpfeifen. Das Gesetzt sei für den Betreiber von zwei Lokalen eine Katastrophe, sagt Sameh Hashw. „In Villach haben wir das Problem, dass wir keine Terrasse genehmigt bekommen. In Klagenfurt müssen alle draußen sitzen. In Villach bedeutet das Gesetz eventuell die Schließung. Leider müssen wir dementsprechend auch die Mitarbeiter kürzen bzw. kündigen. Heute sind drei Mitarbeiter weniger“.
Für dieses Jahr rechne er nicht mehr mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes, sagt er. Die Shishabar-Betreiber brachten ja eine Klage gegen das Gesetz, das Nichtraucher schützen soll, eingebracht. Begründung: Hierher geht nur jemand, wenn er eine Wasserpfeife rauchen will.