Simon Boccanegra, erfolgreicher Korsar im Dienste Genuas, aber aus der Unterschicht. Deshalb führt seine Liebe zu Maria aus der Oberschicht zur Tragödie. Seine Tochter wird entführt, aber er wird mit der Hilfe seiner intriganten Kumpane dennoch zum Dogen erklärt. Das ist das Vorspiel, die eigentliche Oper beginnt 25 Jahre später.
Intrigantes Wirrwarr
Amelia seine Tochter taucht plötzlich im Geschehen auf, sie erkennen sich erst nach zahlreichen Missverständnissen. Der Großvater, ein erklärter Feind Boccanegras, hat sich als Priester getarnt, und zunächst weiß niemand wer da eigentlich wer ist, alles ist sehr kompliziert und die Intrigenmaschinerie zu Genua nimmt Fahrt auf.
Simon Boccanegra
Uraufgeführt wurde die Oper am 12. März 1857 im Teatro La Fenice in Venedig, 1881 wurde eine zweite Fassung in der Mailänder Scala uraufgeführt.
Hinter jeder Ecke hockt ein Bösewicht, vielleicht zählt Boccanegra auch deshalb nicht zu den am häufigsten gespielten Verdi Opern. „Simon durchlebt ein echtes Politikerleben. Den tragischen Verlust seiner Geliebten versuchter er über 25 Jahre wegzudrängen und zu vergessen. In dem Moment, wo er dann seine Tochter kennenlernt, kommen die ganzen Erfahrungen und Gefühle wieder hoch“, so Regisseur Philipp Himmelmann.
Niemand kann sich Geschichte entziehen
Diese Gefühle machen ihn angreifbar. Vom Weggefährten vergiftet, versucht Simon zuletzt, Genuas Zukunft in gute Bahnen zu lenken. Mit seinem erbitterten Feind, dem Schwiegervater, schließt er noch Frieden. Eine düstere Oper – unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass sich niemand seiner eigenen Geschichte entziehen kann. Die Oper ist noch bis 29. November am Stadttheater Klagenfurt zu sehen.