Ein Wirrwarr aus Leuten, die sich streiten
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Kultur

Stadttheater spielt „Simon Boccanegra“

Guiseppe Verdis Oper „Simon Boccanegra“ wird derzeit am Klagenfurter Stadttheater gespielt, von der Handlung her eine der kompliziertesten Opern überhaupt. Man sollte sich den Inhalt der Geschichte um den mittelalterlichen Dogen von Genua vorher genau durchlesen, um sich im Wirrwar der Intrigen, der veränderten Rollen einzelner Figuren zurechtzufinden.

Simon Boccanegra, erfolgreicher Korsar im Dienste Genuas, aber aus der Unterschicht. Deshalb führt seine Liebe zu Maria aus der Oberschicht zur Tragödie. Seine Tochter wird entführt, aber er wird mit der Hilfe seiner intriganten Kumpane dennoch zum Dogen erklärt. Das ist das Vorspiel, die eigentliche Oper beginnt 25 Jahre später.

Simons Geliebte Maria erhängt sich
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Die Liebe zwischen Simon und Maria endet tragisch

Intrigantes Wirrwarr

Amelia seine Tochter taucht plötzlich im Geschehen auf, sie erkennen sich erst nach zahlreichen Missverständnissen. Der Großvater, ein erklärter Feind Boccanegras, hat sich als Priester getarnt, und zunächst weiß niemand wer da eigentlich wer ist, alles ist sehr kompliziert und die Intrigenmaschinerie zu Genua nimmt Fahrt auf.

Simon Boccanegra

Uraufgeführt wurde die Oper am 12. März 1857 im Teatro La Fenice in Venedig, 1881 wurde eine zweite Fassung in der Mailänder Scala uraufgeführt.

Hinter jeder Ecke hockt ein Bösewicht, vielleicht zählt Boccanegra auch deshalb nicht zu den am häufigsten gespielten Verdi Opern. „Simon durchlebt ein echtes Politikerleben. Den tragischen Verlust seiner Geliebten versuchter er über 25 Jahre wegzudrängen und zu vergessen. In dem Moment, wo er dann seine Tochter kennenlernt, kommen die ganzen Erfahrungen und Gefühle wieder hoch“, so Regisseur Philipp Himmelmann.

Simon Boccanegra trifft seine Tochter
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Als Simon seine Tochter Amelia wiedertrifft, kommen alte Gefühle hoch

Niemand kann sich Geschichte entziehen

Diese Gefühle machen ihn angreifbar. Vom Weggefährten vergiftet, versucht Simon zuletzt, Genuas Zukunft in gute Bahnen zu lenken. Mit seinem erbitterten Feind, dem Schwiegervater, schließt er noch Frieden. Eine düstere Oper – unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass sich niemand seiner eigenen Geschichte entziehen kann. Die Oper ist noch bis 29. November am Stadttheater Klagenfurt zu sehen.