Baustelle Koralmtunnel
Georg Bachiesl
Georg Bachiesl
Verkehr

Brand in Koralmtunnel: 13 Arbeiter gerettet

In einer Tunnelbaustelle der Koralmbahn bei St. Paul im Lavanttal hat am Samstag ein Kettenfahrzeug zu brennen begonnen. Dreizehn Mann mussten sich drei Kilometer weit aus dem Tunnelinneren ins Freie retten, der Brand wurde gelöscht. Verletzt wurde niemand.

Nach der Begehung mit Brandsachverständigen ist der Tunnel Sonntagfrüh wieder freigegeben worden. Alle dreizehn Arbeiter der Tunnelbaustelle für die Koralmbahn haben den Brand unverletzt überstanden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale konnten sie sich vor den dichten Rauchschwaden in Sicherheit bringen. Rosanna Zernatto-Peschel von den ÖBB sagt dazu: „Glücklicherweise sind alle Arbeiter ins Freie gekommen und wurden gleich vom Notarzt untersucht. Es konnte Entwarnung gegeben werden, es blieben alle unverletzt“.

Brandbegehung Koralmtunnel
ORF
Die Brandstelle im Tunnel

54 betroffene Arbeiter – Zahl nach unten revidiert

In einer Erstmeldung war noch von 54 Arbeitern die Rede, diese Zahl der ÖBB wurde von der Feuerwehr am Samstagabend nach unten revidiert. Bei den 54 Arbeitern handelt es sich um die Gesamtzahl der Arbeiter auf der Baustelle, es waren aber nur 13 Mann im Tunnel, als der Brand ausbrach. Das Feuer war in der Südröhre des Tunnels bei einem Bagger ausgebrochen. Einsatzleiter Siegfried Krobath von der Feuerwehr: „Sechs Arbeiter kamen über die Lüftung in Payerdorf ins Freie, die restlichen sieben Arbeiter fuhren mit dem Rettungszug.“

Baustelle Koralmtunnel
Georg Bachiesl
Die Tunnelbaustelle am Samstag – auf den Brand wies nur die Anwesenheit der Feuerwehrautos hin

Löschversuche erfolglos – Arbeitern blieb nur die Flucht

Die Brandwärme aktivierte zwar die automatische Löschanlage und auch die Arbeiter versuchten laut Feuerwehr noch mit drei Handfeuerlöschern den Brand einzudämmen, mussten aber schließlich aufgeben und sich ins Freie retten. Einsatzleiter Siegfried Krobath: „Sie haben gesehen, dass das zu keinem Erfolg führt und die Flammen immer größer werden. Dann sind sie geflüchtet. Sie haben sich richtig, gemäß den Brandschutzschulungen, verhalten und das gemacht, was sie machen dürfen und sollen, aber dann den Rückzug angetreten.“

Brandbegehung Feuerwehrmann legt Rauch/Gasmaske an
ORF

Brandursache weiterhin unklar

Explosionsgefahr bestand laut Feuerwehr keine. Die Atemschutztrupps der Feuerwehr dämmten den Brand mit einem Wasser-Schaum-Gemisch ein und führten eine erste Belüftung durch. Warum das Tunnelfahrzeug zu brennen begonnen hat – ob durch einen Kurzschluss oder Überhitzung – ist unklar. Auch die Höhe des Schadens ist offen. Wie der ausgebrannte Bagger aus dem Tunnel gebracht werden kann, wird am Montag von Sachverständigen geklärt. Die Rettungskette hat jedenfalls perfekt funktioniert.

Einatzbesprechung vor Brandbegehung
ORF

Feuerwehr gibt grünes Licht: Keine Gase mehr im Tunnel

Weil nicht klar war, welche Gefahr von den Rauchgasen ausgeht, blieb der Tunnel bis Sonntagfrüh gesperrt – mittlerweile konnte von den Brandsachverständigen grünes Licht gegeben werden. Einsatzleiter Siegfried Krobath von der Feuerwehr: „Gottseidank ist alles im grünen Bereich, es sind keine Gase mehr im Tunnel, es gibt Brandspuren, es ist verrußt, es sind aber keine größeren Schäden beim Beton oder sonstwo entstanden. Der Bagger ist ein Totalschaden. Der Tunnel wird von unserer Warte aus freigegeben.“

Am Sonntag um 10.00 Uhr konnten die Arbeiten in den Tunnelröhren fortgesetzt werden.