Nach der Begehung mit Brandsachverständigen ist der Tunnel Sonntagfrüh wieder freigegeben worden. Alle dreizehn Arbeiter der Tunnelbaustelle für die Koralmbahn haben den Brand unverletzt überstanden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale konnten sie sich vor den dichten Rauchschwaden in Sicherheit bringen. Rosanna Zernatto-Peschel von den ÖBB sagt dazu: „Glücklicherweise sind alle Arbeiter ins Freie gekommen und wurden gleich vom Notarzt untersucht. Es konnte Entwarnung gegeben werden, es blieben alle unverletzt“.
54 betroffene Arbeiter – Zahl nach unten revidiert
In einer Erstmeldung war noch von 54 Arbeitern die Rede, diese Zahl der ÖBB wurde von der Feuerwehr am Samstagabend nach unten revidiert. Bei den 54 Arbeitern handelt es sich um die Gesamtzahl der Arbeiter auf der Baustelle, es waren aber nur 13 Mann im Tunnel, als der Brand ausbrach. Das Feuer war in der Südröhre des Tunnels bei einem Bagger ausgebrochen. Einsatzleiter Siegfried Krobath von der Feuerwehr: „Sechs Arbeiter kamen über die Lüftung in Payerdorf ins Freie, die restlichen sieben Arbeiter fuhren mit dem Rettungszug.“
Löschversuche erfolglos – Arbeitern blieb nur die Flucht
Die Brandwärme aktivierte zwar die automatische Löschanlage und auch die Arbeiter versuchten laut Feuerwehr noch mit drei Handfeuerlöschern den Brand einzudämmen, mussten aber schließlich aufgeben und sich ins Freie retten. Einsatzleiter Siegfried Krobath: „Sie haben gesehen, dass das zu keinem Erfolg führt und die Flammen immer größer werden. Dann sind sie geflüchtet. Sie haben sich richtig, gemäß den Brandschutzschulungen, verhalten und das gemacht, was sie machen dürfen und sollen, aber dann den Rückzug angetreten.“
Brandursache weiterhin unklar
Explosionsgefahr bestand laut Feuerwehr keine. Die Atemschutztrupps der Feuerwehr dämmten den Brand mit einem Wasser-Schaum-Gemisch ein und führten eine erste Belüftung durch. Warum das Tunnelfahrzeug zu brennen begonnen hat – ob durch einen Kurzschluss oder Überhitzung – ist unklar. Auch die Höhe des Schadens ist offen. Wie der ausgebrannte Bagger aus dem Tunnel gebracht werden kann, wird am Montag von Sachverständigen geklärt. Die Rettungskette hat jedenfalls perfekt funktioniert.
Feuerwehr gibt grünes Licht: Keine Gase mehr im Tunnel
Weil nicht klar war, welche Gefahr von den Rauchgasen ausgeht, blieb der Tunnel bis Sonntagfrüh gesperrt – mittlerweile konnte von den Brandsachverständigen grünes Licht gegeben werden. Einsatzleiter Siegfried Krobath von der Feuerwehr: „Gottseidank ist alles im grünen Bereich, es sind keine Gase mehr im Tunnel, es gibt Brandspuren, es ist verrußt, es sind aber keine größeren Schäden beim Beton oder sonstwo entstanden. Der Bagger ist ein Totalschaden. Der Tunnel wird von unserer Warte aus freigegeben.“
Am Sonntag um 10.00 Uhr konnten die Arbeiten in den Tunnelröhren fortgesetzt werden.