Stadion Wald For Forest
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Chronik

Niederösterreich könnte Stadionbäume bekommen

Niederösterreich könnte das neue Heimat-Bundesland der weltberühmten Klagenfurter Stadionbäume werden. Zumindest verdichten sich diese Gerüchte am Donnerstag. Der Kunstvermittler und Projektinitiator Klaus Littmann will die Bäume allerdings weiterhin in Kärnten wissen.

Der Stadionwald und das Wörtherseestadion gehen ab Sonntag 22.00 Uhr langsam aber sicher getrennte Wege. Das Stadion bleibt, die 299 Stadionbäume hingegen könnten in Niederösterreich eine neue Heimat finden. Angeblich sollen sie in Michelhausen im Tullnerfeld, westlich von Wien, mit etwas mehr als 3.000 Einwohnern ihre neue Heimat finden.

Michelhausen in NÖ
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Die Stadionbäume könnten künftig in Michelhausen bei Tulln stehen

Keine Stellungnahme von Riedergarten

Diese Gerüchte bestätigte ein gut informierter Lokalpolitiker, der namentlich nicht genannt werden will, am Donnerstag. Die Bäume sollen demnach bei einem Bauprojekt von Riedergarten in der Gemeinde Michelhausen verteilt verpflanzt werden.

Riedergarten Geschäftsführer Herbert Waldner ist finanziell maßgeblich am Projekt „For Forest“ in Klagenfurt beteiligt. Der ORF wollte ihn am Donnerstag zu den Niederösterreich-Plänen auf einer Veranstaltung in Klagenfurt befragen, wo er als Vortragender angekündigt war. Waldner ließ sich allerdings als verhindert entschuldigen.

Baumschule Pflanzenland Praskac in Tulln
Markus Spitzauer
Mögliches Winterdomizil für die Stadionbäume: Die Baumschule Pflanzenland Praskac

Baumschule in Tulln: Vertrag ist reif zur Unterschrift

Bis die Bäume – möglicherweise – Michelhausen schmücken, müssen sie noch überwintern. Die größte Baumschule des Landes, das Pflanzenland Praskac in Tulln, hat an Riedergarten bereits ein Angebot gestellt, für das Überwintern von 300 Bäumen. Das bestätigte Firmenchef Wolfgang Praskac in einem Gspräch mit dem dem ORF Kärnten. Der Vertrag sei reif zur Unterschrift.

In Kärnten allerdings lebt weiter die Hoffnung, dass die Bäume im Land bleiben. Inititator Klaus Littmann sagte, die Bäume müssen nicht weg, sondern sie müssen an einen Ort kommen, an dem sie die nächsten paar 100 Jahre blühen und gedeihen können und das tun, was ihre angestammte Aufgabe ist, nämlich das CO2 zu binden und den Stoff liefern, den wir zum Überleben brauchen, nämlich den Sauerstoff.

Initiator des Projektes For Forest Klaus Littmann
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Initiator Klaus Littmann: „Wäre eine Chance für Klagenfurt“

Littmann: Logischer Standort in Klagenfurt

„Da könnte man natürlich sagen, das tut der Wald, egal wo er steht. Mir ist es aber nicht egal, logisch und richtig wäre ein Standort in der Nähe des Stadions oder im Bereich des Lakeside-Parkes oder der Universität, wie es bereits angekündigt wurde.“ Schließlich habe das Projekt ja auch in Klagenfurt stattgefunden, sagte Littmann, das sei auch um die ganze Welt gegangen, „in einer Intensität und Geschwindigkeit, mit der ich selber nicht gerechnet habe“.

Littmann sagte, er glaube es wäre eine Chance für die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten, „das, was hier entstanden ist, fest zu halten und damit etwas zu tun“. Von einer Übersiedlung der Bäume nach Niederösterreich wäre er nicht besonders begeistert, sagte Littmann. „Es wäre eine verpasste Chance, wenn er nicht in Klagenfurt bleibt.“ Spätestens am Montag soll es über die Zukunft der Klagenfurter Stadionbäume Klarheit geben. Für Montag um 10.30 Uhr kündigte Herbert Waldner an, die Öffentlichkeit offiziell zu informieren.