Bei Getreide gebe es durchschnittlich gute Erträge. Auch mit der Sojabohnenernte sei man zufrieden, sagte Erich Roscher, Pflanzenbaudirektor in der Landwirtschaftskammer, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Derzeit laufe die Haupterntezeit beim Mais. Die Ergebnisse seien entgegen den Erwartungen positiv, sagte Pflanzenbaudirektor Erich Roscher gegenüber dem ORF Kärnten.
Die Preisentwicklung beim Mai sei aber „enttäuschend“: „Es gab wieder eine Preisreduktion von zehn bis 15 Prozent. Auch die Getreidepreise waren einigermaßen stabil im Vergleich zum Jahr 2018. Sie könnten aber auch besser sein. Auch bei der Sojabohne sind die Preise zwischen acht und zehn Prozent zurückgegangen. Das sei nicht sehr zur Freude der Bauern.“
Sojabohnen als zweite Kultur möglich
Die Klimaveränderung macht den Landwirten weiterhin zu schaffen. Der Gesamtschaden infolge von Extremwetterereignissen wird mit zehn Millionen Euro angegeben: in Unterkärnten überwiegend wegen Hagel und Sturm, in Oberkärnten vor allem wegen Hitze und Dürre.
Der Klimawandel biete laut Roscher auch Chancen. Er sagte, es werde eine längere Vegetationsperiode geben: „Wir werden eventuell nach Wintergetreide noch eine zweite Kultur anbauen. In der Praxis wurde versucht, Sojabohnen nach der Wintergetreideernte anzubauen. Wenn der Herbst weiter so schön ist und sich die Vegetationsperiode verlängert können wir mit einer zweiten passablen Ernte rechnen.“
Mais, Getreide und Sojabohnen seien die Häufigsten. Als Alternative gelte Körnerhirse. Bleibt es weiter so trocken und warm, könnte Hirse für die Veredelungsbetriebe noch interessanter werden.
CO2-Ausstoß um 13 Prozent verringert
Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler sagt, man spüre immer stärker den Klimawandel. Die Auswirkungen seien nicht mehr zu übersehen: „Wir haben heuer auch wieder riesige Defizite im Niederschlag. Die Grünlandbereiche haben eine Unterversorgung erlitten. Gewisse Abschnitte konnten nicht abgeerntet werden. Wir haben Gott sei Dank im Zentralraum, sowie in Süd- und Unterkärnten gute Erträge gehabt.“ Das sei erfreulich im Gegensatz zur den Preisen, die unter Druck gekommen seien.
Aus bäuerlicher Sicht sei in den letzten 30 Jahren hinsichtlich des Klimawandels schon viel passiert: „Wir haben in Österreich, insbesondere was den CO2-Ausstoß anbelangt, in der Landwirtschaft um 13 Prozent weniger.“ Es werde eine Kreislaufwirtschaft gelebt und die Bemühungen seien da, im Notfall auch mit weniger Wasser auszukommen. Die Probleme würden zum Beispiel durch den Verkehr verursacht, so Mössler: „Wir haben in Österreich um 75 Prozent mehr CO2-Ausstoß durch den Verkehr. Da ist anzusetzen und da muss etwas passieren.“