Ende 2017 wurde bekannt, dass der Verein nach dem Tod einer 93-jährigen Kärntnerin Letztbegünstigter zweier Trusts auf der Isle of Man war. Recherchen in den „Paradise Papers“ zeigen nun, wie viel Geld dort veranlagt war: Internen Investment-Berichten von März 2016 zufolge betrug der Portfoliowert der beiden Trusts insgesamt 4.327.258 britische Pfund, das wären nach heutigem Wechselkurs rund 4,9 Mio. Euro.
Die Paradiese Papers
Bei den „Paradise Papers“ handelt es sich um eine riesige Menge geleakter Daten aus Offshore-Destinationen, die unter Führung des „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ) und der „Süddeutschen Zeitung“ im Rahmen einer weltweiten Recherchekooperation ausgewertet werden. Teil des Leaks sind Dokumente der Anwaltskanzlei Appleby, die die beiden Trusts auf der Isle of Man managte.
Sofern sich bis zum Tod der Kärntnerin Anfang Oktober 2016 nichts Gravierendes verändert hat, fielen dem Tierschutzverein somit umgerechnet mehr als viereinhalb Millionen Euro zu.
Keine Auskunft über Summe
Vereinsobfrau Evelin Pekarek sagte auf ORF-Anfrage, man wisse seit zwei Jahren von dem Geld. Über die genaue Summe gab sie keine Auskunft, es gehe um rechtliche Fragen, das Geld sei derzeit hinterlegt. Das Tiko würde das Geld als Rücklage verwenden und nicht für den laufenden Betrieb, sagte Pekarek.
Zwei Enkelinnen der verstorbenen Kärntnerin meldeten Anspruch auf einen erbrechtlichen Pflichtteil dieses Geldes an. Der Kärntner Landestierschutzverein erhält auch Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ehrenpräsidentin und Großspenderin ist die Milliardärin Heidi Horten.
Britisches Ehepaar gründete Trusts
Das Tiko gab bekannt, um wen es sich bei den Gründern der beiden Trusts handelte. Es ist ein britisches Ehepaar, Edward James Francis Whittall und Herta Veronika Whittal. Das Paar wählte als Alterssitz Kärnten, wo auch ihr Sohn lebte. Dadurch dürfte es zu einer Verbundenheit mit dem Tierschutzverein gekommen sein, so das Tiko. Veronika Whittal starb 2016. Verschiedene Familienmitglieder wurden als Begünstigte der Trusts eingesetzt, der Landestierschutzverein als Letztbegünstigter. Da keine anderen Begünstigten mehr vorhanden sind, bekommt der Tierschutzverein das Geld. Das Geld soll unter anderem für einen Gnadenhof verwendet werden.