Aviation city Visualisierung
Leisure/Lilihill
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Politik

Studie: Vorteile für Messe in der Stadt

Monatelang ist über eine mögliche Verlegung der Messe in Klagenfurt von der Innenstadt zum Flughafen diskutiert worden. Eine Studie, die von der Stadt in Auftrag gegeben wurde, kommt zum Ergebnis, ein Verbleib in der Stadt wäre vorteilhafter. Der Käufer des Flughafens möchte ja eine „Aviation City“ erreichen.

Auslöser der Diskussion waren Investitionspläne von Immobilienentwickler Franz Peter Orasch und seiner Lilihillgruppe. Nach dem Kauf der Flughafenanteile wollte man dort auch die Messe ansiedeln. Die Bürgermeisterin von Klagenfurt, Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ), ließ bei der Präsentation der Studie, die sich mit Vor- und Nachteilen einer Verlegung befasste, Christof Schremmer vom österreichischen Institut für Raumplanung in Wien den Vortritt.

Schon nach den ersten paar präsentierten Folien war klar: Der Messestandort in der Innenstadt am bestehenden Standort habe klare Vorteile. Seinen Berechnungen zufolge werden nur durch die Personen, die aufgrund der Messen pro Jahr nach Klagenfurt kommen, 23,5 Millionen Euro umgesetzt, nicht zu vergessen die 138.000 Nächtigungen in der Landeshauptstadt und Umgebung.

Nachteile für Besucher

Das sei ein kräftiger Motor für die Belebung der Innenstadt, sagte Schremmer. Allerdings müsste die Messehalle 5 in baldiger Zukunft erneuert werden. Mehrere Nachteile hätte jedenfalls ein Messestandort auf dem Flughafengelände, so Schremmer. „Das Umfeld könnte kaum profitieren, weil es in der unmittelbaren Umgebung ja nichts gibt. Eigentlich wären alle Besucher darauf angewiesen, mit dem Auto von dort weiterzufahren. Die A2 ist zwar in der Nähe, aber wenn man sich alle Veranstaltungen am Messegelände anschaut, würde das mehr Verkehr bedeuten, fußläufig oder vom Bahnhof nicht zu erreichen.“

Laut Studie bringt die Messe rund 380.000 Menschen in die Stadt, mitgerechnet die Veranstaltungen in der Messehalle, ingesamt gegen sie 23 Mio. Euro aus. Die Abrissarbeiten im Fall einer Übersiedlung würden 70 bis 100 Mio. Euro betragen.

Gespräche mit Lilihill geplant

Für Bürgermeisterin Mathiaschitz sei die präsentierte Entwicklungs- und Wirkungsanalyse wichtig für die Ausrichtung der Messen in den kommenden zehn bis 20 Jahren. Jedenfalls müsse eine Multifunktionshalle auf dem bestehenden Gelände entstehen, am besten dort, wo sich aktuell die Messehalle 5 befindet: „Es wäre fahrlässig, ein Veranstaltungszentrum an den Stadtrand zu stellen, es gehört in die Stadt, bewirkt eine Belebung der Innenstadt. Damit verbunden sind auch die Gastronomie und Hotellerie.“

Jetzt werde sie Gespräche auch mit Immobilienentwickler Franz Peter Orasch suchen. Bis jetzt hatten die Studienautoren keinen Einblick in Zahlen, um die Modelle von Orasch auf dem Flughafengelände zu berücksichtigen.

FPÖ: „Studie ohne ausreichende Fakten nichts wert“

Scharfe Kritik an der Bürgermeisterin kam von der Kärntner FPÖ. Parteichef Gernot Darmann sagte es sei nichts anderes als das Verbrennen von Steuergeld," eine Studie anfertigen zu lassen, die das vorweg schon bestehende Vorurteil der Bürgermeisterin bestätigt, ohne jemals Detailinfos zu dem angedachten neuen Messekonzept am Flughafen in der Hand zu haben."

Eine solche Studie sei zwar teuer, sagte Darmann, „aber vermutlich nichts wert“. Er sehe ein solches privates Investment in eine neue Messeinfrastruktur weiter als große Chance für Kärnten, sagte der FPÖ-Chef.