Das neue Klagenfurter Hallenbad soll nun auf einem anderen Grundstück als ursprünglich vorgesehen gebaut werden. Wie die Verantwortlichen am Montag vor Journalisten sagten, will die Stadt um 7,9 Millionen Euro ein Grundstück gleich neben dem eigentlich vorgesehen Standort kaufen. Für das Bad, das größer als bisher geplant werden soll, wird ein Investor gesucht.
Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), ihre Koalitionspartner und die Stadtwerkevorstände gaben bekannt, dass es gelungen sei, das zweite gewünschte Grundstück gegenüber von Minimundus anzukaufen.
Stadt kauft Gründe um 7,9 Millionen Euro
Die Immobilienfirma Kollitsch brachte zustande, was die Landeshauptstadt seit vielen Jahren versuchte, nämlich alle neun Grundstücksbesitzer des zwei Hektar großen Areals dazu zu bewegen, ihre Anteile, an dem strategisch so wichtigen Grundstück gegenüber von Minimundus, zu verkaufen.
Bürgermeisterin Mathiaschitz sagte, alle Kaufverträge seien unterschrieben. „Die Firma Kollitsch weiß um die Wichtigkeit für die Stadt und bietet dieses Grundstück der Stadt für ungefähr 7,9 Millionen Euro zum Kauf an. Das setzt sich für die Firma Kollitsch aus ungefähr sieben Millionen Euro Grundstückspreis und rund 900.000 Euro für die Gesellschaft in der das Grundstück drinnen ist, zusammen.“
Jahrhundertchance für Klagenfurt
Sport- und Vitalbad soll das neue Bad auf Wunsch von Stadtwerkevorstand Harald Tschurnig ab jetzt genannt werden. Bürgermeisterin Mathiaschitz sprach von einem neuen Leuchtturmprojekt von Klagenfurt. Frank Frey (Grüne) sprach von einem wahren Filetstück, und für Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) ist es eine Jahrhundertchance, die sich jetzt auftue.
Im Gegenzug will die Firma Kollitsch ein Grundstück der Landeshauptstadt im Zentrum abkaufen. Dieses 6.000 Quadratmeter große Areal liegt direkt bei den sogenannten Kucher-Gründen nördlich des Raiffeisenbank am St. Veiter Ring. Der Wert dieses Grundstückes liege laut einem Gutachten bei 2,8 Millionen Euro, sagte die Bürgermeisterin.
Neuer Stadtteil nördlich des St. Veiter Rings
„Wir haben dann mit der Stadtplanung gesprochen, wie sinnvoll das ist. Und ich denke, dass wir eine große Möglichkeit haben, an den Kucher-Gründen einerseits einen attraktiven neuen Stadtteil zu entwickeln und auf der anderen Seite ein Leuchtturmprojekt im Bereich der Grundstücke gegenüber von Minimundus starten zu können.“
Am Dienstag sollen die nötigen Beschlüsse im Stadtsenat gefasst werden, in der kommenden Woche soll der Gemeinderat mit dem Thema Grundstückskauf befasst werden. Einen strategischen Partner brauche man jedenfalls, denn das Leuchtturmprojekt sei sonst nicht zu stemmen, hieß es. Das Hallenbad als solches wurde ja ursprünglich mit 42 Millionen Euro veranschlagt. Ob die Summe und auch die Fertigstellungstermin 2024 halten werden, das werde in einem halben Jahr feststehen, wenn die Ausschreibung fertig ist, sagte Mathiaschitz.
TK-Jandl: Geschäft mit Kollitsch erhöht kaufpreis
Kritik an der Stadt kommt vom Team Kärnten (TK). Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl kritisiert in einer Aussendung, es sei nicht nachvollziehbar, dass es der Stadt Klagenfurt nicht gelungen ist, eine Kaufvereinbarung mit den neun Eigentümern des Grundstücks zustande zu bringen. "Eigenartiger Weise ist dies aber der Firma Kollitsch als „Zwischenvertragspartner" gelungen, was den Kaufpreis für die Stadt Klagenfurt nochmals zusätzlich erhöht.“
Zu hinterfragen sei auch, warum für den Neubau nicht ein Grundstück verwendet wird, das der Stadt gehört, sagte Jandl. Das TK Klagenfurt werde im Gemeinderat gegen den Ankauf des Grundstücks stimmen.