Zwei Jahre nach dem Startschuss für das Projekt und nach zehn Monaten Bauzeit steht beim Krankenhaus des Deutschen Ordens in Friesach nun ein High-Tech-Trakt für minimal invasive Eingriffe. Das sind Eingriffe, die keinen längeren Krankenhausaufenthalt mehr nach sich ziehen, sagte Ernst Benischke, Geschäftsführer und ärztlicher Leiter: „Vornehmlich werden in der Tagesklinik Operationen geleistet, die der Unfallchirurgie, Orthopädie und Traumatologie zugeordnet sind und auch der Allgemeinchirurgie.“
Er nannte als Beispiel eine Kniearthroskopie, bei der man noch vor Jahren ein bis zwei Tage stationär aufgenommen worden sei, heute mache man das in einem Tag. Auch die Venenchirurgie könne in einem Tag erledigt werden, ebenso wie Eingriffe wegen Krampfadern oder Bruchoperationen. Bei Komplikationen bleibe der Patient natürlich ein oder zwei Tage im Haus, so Benischke.
Es wird kein Bereich eingespart
Schon jetzt werden im Krankenhaus Friesach 3.000 Operationen pro Jahr durchgeführt. Mit der neuen Tagesklinik verlagern sich die Ressourcen vom stationären OP-Bereich hin zum tagesklinischen Bereich. Es gibt aber keinen Bereich, der der neuen Tagesklinik zum Opfer fällt, so Benischke. „Die große Veränderung in Fiesach ist, dass die Allgemeinchirurgie von einer Vollbettenstation mit 30 Betten auf eine Station mit zehn wochenchirurgischen Betten reduziert wird. Das ist ein teilstationärer Bereich. Man füllt damit die Betten öfter.“
Für die Tagesklinik wurden zwei Eingriffsräume, ein Überwachungsbereich, Umkleide- und Aufenthaltsbereiche mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Millionen Euro errichtet. Finanziert wurde das Projekt aus dem Gesundheitsfonds des Landes Kärnten. Spitalsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, der medizinische Fortschritt lasse sich nicht aufhalten. „Auch die Patientinnen und Patienten wollen immer kürzer in den Krankenanstalten bleiben. Der tagesklinische Anteil, den das Krankenhaus Friesach leistet, ist ein ganz wesentlicher Schritt nach vorne und für die Region enorm wichtig, weil es hier, in einer ländlichen Region, diese modernen Leistungen sichert.“