Am Dienstag um 7.50 Uhr explodierte vor einem Mehrparteienwohnhaus in Guttaring (Bezirk St. Veit an der Glan) eine Paketbombe und verletzte die Frau schwer, sie schwebte zunächst in Lebensgefahr und braucht mehrere Hauttransplantionen, da sie schwere Verbrennungen erlitten hatte.
Nach umfangreichen Ermittlungen konnten als Täter der geschiedene Ehemann des Opfers, ein 28-jähriger Mann aus Guttaring, und dessen Freund, ein 29-jähriger Mann aus dem Bezirk Klagenfurt-Land, ausgeforscht und in Haft genommen werden. Es handelt sich bei den beiden um einen Soldaten bzw. einen ehemaligen Soldaten. Das bestätigte Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Donnerstag auf APA-Anfrage.
Des Dienstes enthoben
Der 29-jährige Zeitsoldat und Freund des Ex-Mannes des Opfers, der das Paket vor dem Haus des Opfers platzierte, wird nun des Dienstes enthoben, sagte Bauer. Für den Mann bedeutet das ein Betretungsverbot von Kasernen – angesichts seiner Festnahme wohl hinfällig – sowie eine Gehaltskürzung um ein Drittel. „Weitere Maßnahmen kann man jetzt noch nicht sagen.“ Ebenso offen ließ er, wie lange der 28-jährige Ex-Mann des Opfers schon nicht mehr beim Bundesheer ist und auf welche Einsätze die Männer dort spezialisiert waren.
Bombe mit Fernzündung
Bereits im Vorfeld informierten sie sich im Internet über den Bau von Sprengfallen. Die erforderlichen Gegenstände zum Bau der Paketbombe kauften sie online und bauten zur Probe eine Paketbombe. Diese zündeten sie schon im Sommer in einem Wald. Am 1. Oktober 2019 fuhren sie dann gemeinsam nach Guttaring. Dort deponierte der 29-Jährige die Paketbombe vor dem Wohnhaus der Frau, läutete bei ihr an und lief dann sofort davon. Der 28-Jährige wartete in Sichtweite.
Wenige Stunden nach Tat verhaftet
Als die dreifache Mutter vor das Wohnhaus ging, zündete der 28-Jährige die Paketbombe, wodurch die Frau schwer verletzt wurde und nach Erstversorgung vom Rettungshubschrauber in die Uniklinik Graz geflogen wurde. Nach der Detonation flüchteten beide Tatverdächtigen zu einem vorher vereinbarten Treffpunkt, wo sie den Pkw abgestellt hatten. Damit fuhren sie nach Klagenfurt.
Der 28-jährige Tatverdächtige wurde drei Stunden nach der Detonation von Kräften des Landeskriminalamts Kärnten festgenommen. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wurde der 29-jährige ebenfalls Tatverdächtige am 3. Oktober 2019 festgenommen. Beide Männer zeigten sich in den Einvernahmen geständig und wurden in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Ein mögliches Motiv könnte ein Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen siebenjährigen Sohn sein. Der Bub war zum Zeitpunkt des Anschlags in der Schule, im Haus mit der Mutter waren einjährige Zwillinge. Sie blieben unverletzt und werden von Verwandten versorgt.
Über beide Männer wurde die U-Haft verhängt.