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Wirtschaft

Oft böses Erwachen nach Praktikum

Bei der Arbeiterkammer Kärnten gelangen derzeit rund 30 Anfragen und Beschwerden pro Woche von Ferialpraktikanten ein. Die Probleme reichen von nicht ausgezahlten Überstunden und überschrittenen Arbeitshöchstzeiten bis hin zur Einstufung in den falschen Kollektivvertrag.

In der Schule und an den Universitäten vergleichen die Kollegen ihre Ferialjobs. Dabei entstehen Unklarheiten und die Frage, ob denn beim eigenen Praktikum alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Das ist der Grund, warum sich die Anfragen bei der Arbeiterkammer erst nach dem Sommer häufen.

Die Beschwerden seien vielfältig, sagt Christoph Appe, Leiter des Jugendreferats der Arbeiterkammer Kärnten: „Es fängt an bei den Arbeitszeiten, die nicht eingehalten werden. Überstunden, die gemacht, aber nicht bezahlt worden sind. Das sind die Klassiker.“ Es gehe auch um Fragen, die die Anmeldung bei Gebietskrankenkasse und Sozialversicherung betreffen. In weiterer Folge gehe es auch oft um die korrekte Entlohnung generell.

Überstunden und Zeugnis sorgen oft für Konflikte

Es passiere auch, dass Praktikanten unter 16 Jahren Überstunden leisten müssen. Das ist gesetzlich nicht erlaubt. Sollte es trotzdem passieren, muss der Arbeitgeber die Überstunden auszahlen. Praktikanten haben zudem – wie alle Arbeitnehmer – Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Immer wieder komme es vor, dass dieses erst ausgestellt wird, wenn die Arbeiterkammer mit dem Arbeitgeber Kontakt aufnimmt.

Viele solcher Probleme können nachträglich durch die Intervention der Arbeiterkammer beseitigt werden. Zuerst müsse man aber zur Beratung kommen, sagt Appe. Um Probleme bei Ferialjobs auch in Zukunft zu vermeiden, erstellte die Arbeiterkammer eine Liste mit Tipps für Ferialpraktikanten.