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Politik

Wahlsieger heißen ÖVP und Grüne

Die ÖVP liegt laut vorläufigem Ergebnis mit 34,93 Prozent vorne und gewann in allen Wahlkreisen um die zehn Prozent. Die FPÖ liegt mit 19,81 Prozent hinter der SPÖ auf Platz drei (minus 12,02). Die SPÖ kam auf 26,20 Prozent (minus 3,14). Die Grünen erreichten 9,44 Prozent und schafften damit ein Comeback.

NEOS erreichte 6,77 Prozent, JETZT 1,66 Prozent, Wandl bekam 0,42 Prozent, die KPÖ 0,51 und das BZÖ 0,24 Prozent. Die SPÖ verfehlte auch in Kärnten ihr Ziel, auf Platz eins zu kommen. Am meisten verlor die FPÖ – mehr dazu in Reaktion der Spitzenkandidaten.

Vorläufiges Endergebnis Nationalratswahl in Kärnten
orf.at

So wählte die Landeshauptstadt

Vorläufiges Endergebnis Nationalratswahl in Klagenfurt
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Endergebnis am Donnerstag

Alle 132 Gemeinden sind in Kärnten ausgezählt, das sind 315.801 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 72,14 Prozent, 2017 waren es 78,45 Prozent. Mit einem Endergebnis ist am Donnerstag zu rechnen, in Kärnten müssen noch etwa 2.000 Briefwahlstimmen ausgezählt werden.

Bemerkenswerte Ergebnisse

Bemerkenswert sind 20 Prozent der Stimmen für die Grünen in Zell (Bez. Klagenfurt-Land), in Deutsch-Griffen bleibt die FPÖ mit 48,9 Prozent sehr stark. In sechs Gemeinden erzielte die ÖVP die absolute Mehrheit. Rekordhalter ist die Gemeinde Lesachtal mit 65,6 Prozent, die Heimat des ÖVP-Urgesteins Gabriel Obernosterer. In Elisabeth Köstingers Heimatgemeinde St. Paul im Lavanttal gab es ein Plus von 9,5 Prozentpunkten und insgesamt 36,7 Prozent. Die Bezirksstädte Villach und St. Veit/Glan, langjährige rote Hochburgen, wurden von der ÖVP erobert.

Die SPÖ hielt 15 Gemeinden wie Zell Pfarre, Feistritz im Rosental, Ferlach, Arnoldstein, Bad Bleiberg, St. Jakob/Rosental, aber auch Weißenstein, Mallnitz, Globasnitz oder Liebenfels.

Analyse der Politologin Katrin Stainer Hämmerle

Die ÖVP ist erstmals die Nummer eins in Kärnten. Können sich die Türkisen damit Hoffnungen für die Landtagswahl 2023 machen oder ist das Ergebnis hauptsächlich Sebastian Kurz geschuldet?

Zweistellige Verluste für FPÖ

Die Freiheitlichen erlitten eine krachende Niederlage, in den meisten Gemeinden wurden zweistellige Verluste eingefahren, so waren es in Paternion gleich minus 16,2 Prozentpunkte, in Krems minus 16 und in Steuerberg minus 15,8. Einige ihrer Hochburgen konnten die Blauen aber trotz der Verluste halten, so blieben sie in Stall im Mölltal ebenso vorne wie in Deutsch Griffen, Fresach oder Mühldorf, wo Spitzenkandidat Erwin Angerer Bürgermeister ist.

Südkärnten ist grün

Die Grünen schnitten im Umland von Klagenfurt überdurchschnittlich gut ab, in Ludmannsdorf, der Heimatgemeinde von Frontfrau Olga Voglauer, kamen sie auf 14,6 Prozent, ein zweistelliges Plus. In der Landeshauptstadt Klagenfurt schafften sie 14,66 Prozent. Erste sind auch hier die Türkisen mit 31,85 Prozent. Die SPÖ kam in der Landeshauptstadt, wo Spitzenkandidat Philipp Kucher daheim ist, auf knapp 25 Prozent, die FPÖ stürzte auf 15,8 Prozent ab.

NEOS kam in Klagenfurt auf beachtliche 8,96 Prozent, deutlich über dem Landesschnitt. In der Heimatgemeinde von Spitzenkandidat Markus Unterdorfer-Morgenstern kam NEOS auf 9,45 Prozent, auch hier deutlich mehr als im restlichen Kärnten mit 6,77 Prozent. Bei den Mandaten brachte das vorläufige Ergebnis der ÖVP in drei der vier Wahlkreise ein Mandat, wo sie bisher keines hatte. Die FPÖ verlor in Villach ihr Direktmandat, ebenso im Wahlkreis Ost. Die SPÖ verlor in Klagenfurt und im Wahlkreis Ost ihr Direktmandat. In letzterem Wahlkreis fehlen ihr aber nur 50 Stimmen, Verschiebungen durch die Wahlkarten sind also noch möglich.

Die „Streitkultur“ in Radio Kärnten widmet sich der Wahl am Montag ab 20.04 Uhr – mehr dazu in „Streitkultur“ Nach der Wahl.