Tafel mit mathematischen Zeichen
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Bildung

Mathe der Zukunft: „Um die Ecke denken“

Experten zufolge muss sich der Mathematik-Unterricht an den Schulen gravierend ändern: Mathematik soll vom Angstfach zum Kreativfach werden. Fähigkeiten wie strukturiertes Denken, aber auch das „Denken um die Ecke“ werden am Arbeitsmarkt immer wichtiger.

An der Universität Klagenfurt haben sich am „Komm MIT“-Tag – dem Tag der Mathematik und Informatik – Lehrende, Pädagogen und interessierte Schüler getroffen und darüber diskutiert, wie mehr Menschen für diese Fächer begeistert werden können.

Kreative Lösungen – nicht „Rechnen“ – sind gefragt

In mehreren Workshops wurde aufgezeigt, dass Mathematik gerade jenes strukturierte und abstrakte Denken lehrt, das für Industrie, Wissenschaft und Technik zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aber auch der Mathematik-Unterricht an den Schulen müsse sich ändern – es müsse vom Angstfach zum Kreativfach werden, so Marlies Krainz-Dürr, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten: "Die Richtung geht vom reinen Rechnen hin zum mathematischen Grundverständnis. Das Rechnen nehmen uns die Maschinen ab, das Grundverständnis nicht und wir sind auch gefordert, mathematisch-kreative Lösungen zu finden.“

Schüler/in zeigt im Unterricht auf
APA/HELMUT FOHRINGER

Digitalisierung als Mantra der Stunde

Wie können Kinder und Jugendliche für Mathematik und Informatik begeistert werden? Für den Kärntner Bildungsdirektor Robert Klinglmair eine ganz wichtige Frage. "Die Digitalisierung, Arbeitsmarkt und Industrie 4.0 sind Stichworte der Stunde – Fähigkeiten in diesem Bereich sind neben der Mathematik das strukturierte Denken, das Denken um die Ecke und es ist ganz wichtig, dass wir das Interesse an diesen Fächern im Pflichtschulbereich bis in die Elementarpädagogik hinein ausreichend wecken.“

Begabte Schüler auch bei Schulwechsel weiter fördern

Schon im Kinderarten- und Volksschulalter können Kinder an naturwissenschaftliche Fächer herangeführt werden. Wichtig sei, dass die Förderung später aber keine Unterbrechung erfährt, so Clemens Heuberger, von der Fakultät für Technische Wissenschaften an der Universität Klagenfurt: "Es wäre ja zum Beispiel ewig schade, wenn man im Elementarbereich oder in der Volksschule eine begabte Schülerin findet und fördert – dann kommt der Schüler oder die Schülerin in einen neuen Schultyp und es ist aus – das soll es nicht sein.“

Und: Mathematik bedarf nicht unbedingt einer speziellen Begabung – darüber war man sich am „Komm MIT“-Tag an der Uni einig. Wichtig sei es vielmehr, die Begeisterung für das Fach zu wecken.