Annette Wallner trägt am Funderhof in Irschen mit ihrem Kräuterwissen das Erbe ihrer Großmutter weiter. Die gefragte Heilpraktikerin ist wichtig in Irschen, das sich als Natur- und Kräuterdorf diesem Thema schon seit den frühen 1990er Jahren intensiv widmet.
Neue Arbeitsplätze für Frauen
Dadurch wurde der Ort zum Anziehungspunkt für ganzheitlich interessierte Touristen. Zahlreiche Arbeitsplätze entstanden, überwiegend für Frauen wie im Kräuterhaus Pfarrstadel. Regionale Produzenten beliefern diesen zentralen Begegnungs- und Informationsraum Initiiert wurde das Kräuterdorf von Eckart Mandler, Projektleiter von Slow Food Kärnten, der nun einen Schritt weitergeht und Irschen zu einem Slow Food Village entwickeln will: „Das heißt, dass die Lebensmittelproduktion möglichst im Dorf passiert, dass hier verarbeitet wird, dass es kurze Wege gibt und dass die Produzenten ins Dorf liefern.“
So soll das Dorf als Keimzelle des guten Lebens wieder mehr Bedeutung erlangen und das soziale Zusammenleben nachhaltig gestärkt werden. Die Irschner Kräuterkuchl ist ein Treffpunkt der Slow Food Gemeinschaft, ein Schaufenster für regionale Lebensmitte
Organisatorin Slow Food Irschen, Elisabeth Suntinger, sagte, Sinn des Projekts sei, dass man alles aus dem Dorf bekomme. Man wolle die Menschen auch motivieren, mehr anzubauen und dadurch den Lebensmitteln wieder mehr Wertschätzung zu verschaffen. Was man selber anbaut, das schätzte man mehr. So gibt es einmal im Monat auch eine Kochwerkstatt in Irschen, geleitet von Suntinger. Besucher und Einheimische sollen kochen, verkosten, schmecken und heimische Produkte besser kennenlernen. Auch Vegetarier und Veganer bekommen Tipps – mehr dazu in Essen ohne tierische Produkte.
Slow Food Dörfer
Neben Irschen sind noch mit dabei: St. Daniel im Gailtal, Berg im Drautal, Obervellach, Nötsch im Gailtal, Seeboden, Millstatt, Bad Kleinkirchheim, Arriach, Albeck-Sirnitz, St. Paul im Lavanttal. Es laufen noch Bewerbungen von anderen Gemeinden.