Rauchfangkehrer steigt durch Dachluke
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Wirtschaft

Rauchfangkehrer: Tablet statt Rußbürste

Über 300 Rauchfangkehrer, und damit die Hälfte aller Rauchfangkehrer Österreichs, sind derzeit in Pörtschach vertreten: Beim Bundeskongress der österreichischen Rauchfangkehrer stehen Trends und die Digitalisierung im Mittelpunkt.

Auch die Rauchfangkehrerbranche ist im Zeitalter der Digitalisierung angekommen. War man früher in erster Linie mit der Rußbürste im Einsatz, sind es mittlerweile hochtechnische Messgeräte, so Bundesinnungsmeister Peter Engelbrechtsmüller. "Prüfbefunde und Messprotokolle werden in speziellen Datenbanken und Programmen erfasst. Ohne Tablet und PC geht gar nichts mehr.“ In Zukunft werde sich dieser Trend noch weiter verstärken. „Wir gehen davon aus, dass es in den kommenden Jahren noch viel stärker in diese Richtung gehen wird, deshalb setzen wir auch stark auf Weiterbildung. Der Beruf des Rauchfangkehrers wird sich rasant ändern, wir müssen mit den Veränderungen Schritt halten“, so Engelbrechtsmüller.

Wieder mehr Lehrlinge

Insgesamt werde die Arbeit für Rauchfangkehrer immer umfangreicher und herausfordernder. „Alles dreht sich um die Frage des präventiven Brandschutzes. Dazu gehören viele verschiedene Aspekte. Entscheidend ist, das Objekt in seiner Gesamtheit zu betrachten, um Risiken zu vermindern“, so Landesinnungsmeister Michael Verderber. In Kärnten ist seit einiger Zeit, wie auch in anderen Bundesländern, die Feuerbeschau von Gebäuden gesetzlich vorgeschrieben.

Ein großes Zukunftsthema für die Branche sei auch die Reinigung von Lüftungsanlagen in den Haushalten. Auch sie müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden. Der Rauchfangkehrer sei ein Zukunftsberuf. Das merke man auch an der Nachfrage auf Seiten der Lehrlinge, so Verderber. „In den vergangenen Jahren sind die Lehrlingszahlen wieder gestiegen. Den jungen Menschen gefällt die Kombination von moderner Technik und Kundenkontakt bei unserer Arbeit. Man hat einerseits mit High-Tech-Anlagen und digitalen Prozessen zu tun, andererseits gehören auch Beratungsgespräche mit Kunden zu unserer Arbeit.“ Von den 55 Rauchfangkehrerbetrieben in Kärnten bilden aktuell etwa die Hälfte Lehrlinge aus.