Fototermin mit WAC Fußballmannschaft
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WAC startet in die Europa-League

Für den RZ-Pellets-WAC beginnt das Abenteuer Euro-League Gruppenphase am Donnerstag mit dem ersten Spiel beim deutschen Bundesligaclub Borussia Mönchengladbach. Am Mittwoch hob die gesamte WAC-Familie vom Flughafen Klagenfurt nach Düsseldorf ab.

Per Lautsprecherdurchsage wurde den WAC-Spielern viel Erfolg und eine gute Reise gewünscht.

Bevor der Charter abhob sagte Michael Liendl vom RZ Pellets WAC, man fahre nicht nach Deutschland, um ihnen die Punkte zu schenken, sondern wolle den guten Fußball der vergangenen Wochen und Monate auch dort auf den Platz bringen: „Wenn wir das schaffen, bin ich guter Dinge, dass wir dort auch etwas mitnehmen können.“

Lukas Schmitz erwartet sich ein besonderes Spiel und gehe diesem mit großer Motivation entgegen. „Wir müssen schauen, dass wir dem Gegner nicht mit Fehlern entgegen treten, sodass wir dagegen halten können.“

WAC Materialkisten werden am Flughafen Klagenfurt vorbereitet
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18 Materialkisten und 50 Bälle gingen mit auf die Reise.

Ziel: Mutiger Entgegentreten

Die Kärntner, die sich im Vorjahr als Bundesliga-Dritter direkt für die prestige- und einnahmenträchtige Fußball-Europa-League qualifizierten, wollen beim deutschen Topclub Borussia Mönchengladbach mutig sein. „Unser Tenor ist es immer den Takt vorzugeben. Auch dort, in allen Belangen“, erklärte Trainer Gerhard Struber.

„Uns zu verstecken ist nicht unser Stil. Ich wüsste gar nicht, wie ich es anstellen sollte, der Mannschaft plötzlich Destruktivität mitzugeben. Abwarten – das geht einfach nicht“, sagte Struber. Auch nicht im bei internationalen Spielen 46.291 Zuschauer fassenden Borussia-Park. „Ich möchte, dass wir uns von der Atmosphäre nicht stören lassen, dass wir die Energie, die in diesem Stadion herrscht, als Brennstoff benützen.“

Fototermin mit WAC Fußballmannschaft
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Gruppenfoto am Klagenfurter Flughafen

Struber: Atmosphäre als Brennstoff nützen

Die Vorfreude sei riesengroß. „Auch wenn wir wissen, dass da eine Monsteraufgabe auf uns zukommt. Wir sind aber richtig motiviert, unsere persönlichen Grenzen zu verschieben.“ Gelingt das, könne sein Team auch jenem des ehemaligen Salzburger Erfolgstrainers Marco Rose Probleme bereiten. „Und am Ende mit ein bisschen Matchglück vielleicht auch was mitnehmen.“

Mit Rose schwenkte Gladbach vom zuvor praktizierten Ballbesitz-auf Umschaltfußball um. Sportdirektor Max Eberl erhoffte sich „einen neuen Ansatz, eine neue Grundidee, eine neue Ansprache“. Die ersten vier Runden, in denen sieben Punkte geholt wurden, zeigten, dass in der Umsetzung von Roses Ideen noch nicht alles funktioniert.

Am großen Respekt vor dem Auftaktgegner ändert das laut Struber nichts. „Man merkt schon recht deutlich, dass Marco Rose in der kurzen Zeit schon seine Handschrift hinterlassen hat. Die Mannschaft ist sehr vertikal gebrandet, kann aber auch individuell durch Tempo und Dynamik Dinge herbeiführen und wird auch im Gegenpressing immer besser. Ich bin überzeugt davon, dass Gladbach unter Rose in kürzester Zeit wieder zu dem Spitzenclub wird, der Gladbach auch in der Vergangenheit war“, sagte Struber. „Summa summarum wartet auf uns eine Mammutaufgabe.“

WAC Fußballmannschaft beim Einsteigen in Flugzeug
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Die WAC-Spieler vor dem Abflug

Struber und Rose arbeiteten zeitgleich im Red-Bull-Konzern, man kennt und schätzt sich. „Und man weiß ziemlich genau, was daherkommt. Mit der gelebten Realität dann aber auch auf dem Platz umzugehen, das wird die Herausforderung für beide Mannschaften“, sagte Struber vor seiner ersten Europacup-Partie als Cheftrainer.

WAC Koffer
ORF/Johannes Orasche
WAC-Reisegepäck

„Fohlen“ in den 1970ern auf Erfolgswelle

Beim WAC sind alle Spieler fit. Man wisse, wozu man imstande sei, sagte auch Präsident Dietmar Riegler: „Wir sind nicht so, dass wir jetzt sagen, wir lassen uns jetzt abschießen. Wir wollen auch Punkte sammeln und nach dem Spiel nicht als Letzter da stehen. Wir wollen etwas mitnehmen.“

Das Team um ÖFB-Verteidiger Stefan Lainer und DFB-Nationalverteidiger Matthias Ginter ist neben der AS Roma der Favorit auf den Gruppenaufstieg. Ihre Goldenen Jahre erlebten die „Fohlen“ unter Erfolgsarchitekt Hennes Weisweiler in den 1970ern. Mit fünf Meistertiteln zwischen 1970 und 1977 übertrumpften Jupp Heynckes und Co. damals sogar die Bayern, der Club gewann 1975 und 1979 jeweils den UEFA-Cup.

Aus dieser Zeit datieren auch sämtliche zehn bisherigen Vergleiche mit österreichischen Clubs. Die Gladbacher Bilanz ist mit sechs Siegen, einem Remis und drei Niederlagen (24:10 Tore) positiv.

Deutsche rechnen mit „gut organisiertem“ Gegner

Borussia Mönchengladbach tritt am Donnerstag (21.00 Uhr) zum Europa-League-Auftakt als Favorit vor eigenem Publikum gegen den WAC an. Coach Marco Rose hatte vor dem Duell mit den Kärntnern aber viel Lob für die Gäste parat. „Sie spielen aus der Grundordnung Raute, sind sehr gut organisiert, aktiv, aggressiv gegen den Ball und haben ein sehr gutes Umschaltspiel“, charakterisierte der 43-Jährige.

Durch die häufigen Duelle in der vergangenen Saison mit den Lavanttalern und mit Salzburg habe man ein gutes Vorwissen. „Bei ihnen ist letztes Jahr ein guter Trainer gekommen, der ein großer Fan von Salzburg war. Er hat die Spielweise von Salzburg in seiner Interpretation versucht auf das Team zu übertragen und das ist ihm verdammt gut gelungen“, lobte Rose WAC-Ex-Coach Christian Ilzer.

Am Donnerstag ab 20.00 Uhr wird das Spiel WAC gegen Borussia Mönchenglattbach live in Radio Kärnten übertragen.