Der Schriftzug „Notar“
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Notare fast wie Anti-Terror-Ermittler

Die Notariatskammer Kärnten bietet Ende September kostenlose Beratungstage durch. Die häufigsten Fragen betreffen das Erbrecht und Patientenverfügungen. Es gibt auch Einblicke in ihre Arbeit, die teilweise jener von Anti-Terror-Ermittlern nicht unähnlich ist.

40 Notare gibt es in Kärnten. Besonders häufig beschäftigen sie sich mit Fragen zu Kaufverträgen, sagt Bäck. Der bürokratische Aufwand werde immer größer. Denn Geld bar auf die Hand für eine Liegenschaft gibt es praktisch nicht, sagt Präsident der Notariatskammer Erfried Bäck. Klienten müssten auf den Verdacht der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung hin überprüft werden: „Nicht, weil wir davon ausgehen, dass unsere Klienten Wohnungen kaufen, um Geld zu waschen. Von Seiten der europäischen Kommission wird aber genau das mutgemaßt. Wir müssen ganz genau nachweisen, dass das nicht der Fall ist.“

Viele Fragen zum Thema Testament

Es geht darum, die Hemmschwelle abzubauen. Abgesehen vom Andrang auf die gratis Grundbuchauszüge, die beim Tag der offenen Tür, angeboten werden, haben Besucher vor allem auch zum Thema Erbrecht viele Fragen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Natürlich genügt auch ein formloser Zettel, auf den man seinen letzten Willen schreibt – aber auch da ist einiges zu beachten, sagt der Klagenfurter Notar Werner Stein: „Wenn ich mein Auto nicht mehr selber reparieren kann, muss ich die Fachwerkstätte gehen. Deshalb raten wir, zum Notar zu kommen. Wenn man mit ihm die Lebenssituation bespricht und die rechtlichen Umstände klärt, wer alles zu bedenken ist. Es gibt ja meistens auch Personen, die wegen des Pflichterbrechtes bedacht werden müssen. Man formuliert das dann so, dass es tatsächlich passt.“

Vorsorgevollmacht hilft im Ernstfall

2,3 Millionen Testamente liegen in Österreich bei den Notaren auf und viel weniger Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten, dabei wäre man gut beraten, auch hier vorzusorgen, sagt der Präsident der Notariatskammer: „Bei der Vorsorgevollmacht haben wir meistens auch ein Element enthalten, das eine Bevollmächtigung in medizinischen Angelegenheiten beinhaltet. Man sagt also, mein Vertrauter, den ich bevollmächtigt habe, kann im Behandlungsfall an meiner Stelle entscheiden. Meiner Meinung kann man da viel zielgenauer arbeiten als mit der Patientenverfügung.“

Die Beratungstage der Kärntner Notare gibt es – jeweils von 9.00 bis 11.00 Uhr, bei jedem Wetter – am 28. September am Alten Platz in Klagenfurt und am 5. Oktober am Hauptplatz Villach.