Eine der ältesten Kunstformen der Menschheit ist der Tanz. Das Erzählen von Geschichten, das Vermitteln von Gefühlen und die Bewegung umgesetzt in Bilder, gilt nach wie vor als bemerkenswerte Kulturtechnik. In Kärnten hat sich der zeitgenössische Tanz noch nicht etabliert. Das sollte sich mit dem elftägigen Tanz-Festival „Pelzverkehr“ in Klagenfurt ändern. Den ungewöhnlichen Namen erklärte Den eigenwilligen Namen „Pelzverkehr“ erklärte die Organisatorin beim ersten Festival vor vier Jahren wie folgt: „Pelz im weitesten Sinn hat etwas mit Mensch zu tun, mit Lebewesen, mit Haut, mit Nähe und Distanz. Verkehr mit Bewegung.“
„Es kommen immer mehr Menschen“
Seit 2008 spreche man laut Ingrid Türk-Chlapek, der künstlerischen Leiterin von „Pelzverkehr“, in Kärnten von zeitgenössischem Tanz. In dieser Zeit habe sich viel getan: „Seither ist der Boden immer mehr aufbereitet und ich würde sagen ‚Ja, es kommen immer mehr Menschen‘. Das Programm wird immer größer, das Interesse steigt und auch das Verständnis für die Kunstform“.
Ziel: Emotionen und Verständnis wecken
Oft braucht man einen offen Geist, um zeitgenössischen Tanz zu folgen. Er zielt nicht auf Unterhaltung ab, sondern vielmehr auf das Wecken von Emotionen der Betrachter. Das macht es für Tänzer nicht einfach, ihr Selbstverständnis als Künstler an die breite Masse zu bringen. „Wir versuchen mit Ausdruck Gefühle, Emotionen darzustellen und mittlerweile und im zeitgenössischem Tanz auf verschiedenste Arten und Weisen. Und natürlich wird das auch oft nicht verstanden", so der Tänzer Thales Weilinger über seine Arbeit.
Tanz-Festival „Pelzverkehr“ in Klagenfurt
Bis 27. September findet das Tanz-Festivals „Pelzverkehr“ in Klagenfurt statt. Ziel ist es, das Interesse für die Kunstform zu wecken.
Mit „Pelzverkehr" versuchen die Veranstalter, für mehr Verständnis für die Kunstform zu sorgen. Tanzgruppen aus dem gesamten Alpen-Adria-Raum und auch darüber hinaus reisen an. Kärnten gilt eher als Brachland für den zeitgenössischen Tanz: „Es müsste mehr Geld in den Tanz gesteckt werden, es müsste Tanz mehr gefördert werden, um hier eine lebendige Tanzszene etablieren zu können“, so Türk-Chlapek.
Workshops für Interessierte
An mehreren Spielstätten wird während des Festivals gespielt vom Museum Modernen Kunst Kärnten (MMKK), über die Kammerlichtspiele bis zur Theaterhalle 11. Darunter auch das Kollektiv Kunststoff, mit dem Stück „Und die Erde ist doch eine Scheibe“. Weilinger bietet am Neuen Platz 11 jeden Tag Workshops für Interessierte an.