Einsiedler-Hütte bei Wernberg
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Chronik

Völlig abgemagerter Mann gerettet

Am Montagabend ist ein abgemagerter und völlig dehydrierter 32-jähriger Mann aus einer Hütte in einem Steinbruch gerettet worden. Er soll wochenlang im Wald gelebt haben. Sein Zustand war lebensbedrohlich. Daher beschloss die ARA-Crew, bei Dunkelheit zu fliegen.

Das Team von Pilot Werner Schaffer holte den Mann aus einem Steinbruch bei Wernberg mit der Winde an Bord und flog ihn ins LKH Villach. Warum der Mann solange alleine im Wald gelebt hatte und warum er sich in einem derartig schlechten Gesundheitszustand befand, ist noch unklar. Er wurde vom Geocacher Otto Eder in einer halb verfallenen Hütte entdeckt, total abgemagert und dehydriert. Er dürfte offenbar länger keine Nahrung zu sich genommen und auch kaum getrunken haben.

Fotostrecke mit 8 Bildern

In dieser Hütte hauste der junge Mann
ORF/Horst Sattlegger
Einsiedler-Hütte von außen
Cockpit von RK1 nachts
ARA Flugrettung
Cockpit von RK1 nachts
Utensilien in Einsiedler-Hütte bei Werberg
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Utensilien in Einsiedler-Hütte bei Werberg
Bewachsene Sitzecke in Einsiedlerhütte
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Bewachsene Sitzecke in Einsiedlerhütte
Utensilien in Einsiedler-Hütte bei Werberg
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Utensilien in Einsiedler-Hütte bei Werberg
Lebensretter Otto Eder
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Lebensretter Otto Eder
Socken in Einsiedler-Hütte bei Wernberg
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Socken auf Fenstergitter
Einsiedler-Hütte bei Wernberg
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Einsiedler-Hütte bei Wernberg von außen

Abgemagert und nicht mehr ansprechbar

Eder hatte ein Wimmern gehört und Nachschau gehalten. Der 32-Jährige lag am Boden und war nicht mehr ansprechbar. „Die Arme waren ganz dünn und er hat sich nicht mehr bewegen können. Die Hüfte war auch abgemagert“, so Eder.

Mit den Fingern zeigte der Mann „zwei“, es war aber nicht klar, was er damit meinte. Weil er vermutete, dass er damit sagen wollte, dass er Wasser benötige, hielt er Ausschau danach, fand aber in der ganzen Hütte keines. Er setzte die Rettungskette in Gang.

Verletzter wird für den Flug bereit gemacht
ARA Flugrettung
Patient wird für die Bergung am Seil vorbereitet

In der Hütte wurde ein Rucksack mit einem Notfallpaket gefunden, dies lässt darauf schließen, dass der Mann sich schon länger dort aufgehalten hatte. Mit Verwandten dürfte er kaum Kontakt gehabt haben, die Ermittlungen dazu laufen. Er ist derzeit stabil, konnte aber noch nicht befragt werden.

Herausfordernder Rettungseinsatz

Laut Informationen der ARA-Flugrettung war der Einsatz eine enorme Herausforderung, da die gefährliche Windenbergung bei einbrechender Dunkelheit durchgeführt wurde. Beim Stützpunkt Fresach fliege man bis Sonnenuntergang, der Alarm sei kurz vorher eingelangt, so Thomas Jank von der ARA Flugrettung. Die gesamte Crew traf dann die Entscheidung, aufgrund des Zustands des Patienten, den Flug vorzunehmen.