Das Szenario der Übung sah einen Dachstuhlbrand infolge eines Blitzschlages und seine Auswirkungen vor. Um 14.40 Uhr schrillte der Alarm und das hektische Treiben begann auf den Krankenhausgängen. Nicht einmal fünf Minuten später waren auch schon die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren vor Ort. Der erste Erkundungstrupp lokalisierte die Rauchwarnmelder im dritten Stock. Innerhalb weniger Minuten konnten bei der Übung alle Patienten „gerettet“ werden.
Nach Jahren wieder praktische Übung fällig
Martin Zmug, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Klagenfurt, sagt, als Ersthelfer sei die Feuerwehr zunächst dafür zuständig, die Meldeanlage zu überprüfen: „Hat sie angeschlagen oder nicht? Bei Rauchentwicklung wird natürlich gleich durch den Atemschutztrupp ein Innenangriff gestartet und die Personenrettung durchgeführt.“
Was in einem Krisenfall zu tun ist steht grundsätzlich zwar auch in einem Handbuch. Nach sieben Jahren sei es aber laut Krankenhausleitung wieder einmal an der Zeit gewesen, alle Abläufe in der Praxis erneut durchzuspielen. Das Elisabethinenkrankenhaus sei durch seine zahlreichen Zubauten eher verwinkelt. Umso wichtiger seien Übungen wie diese, sagt Zmug.
Druckbelüftungen steigern Patientensicherheit
Je nach Trakt im Elisabethinen-Krankenhaus sind auch Druckbelüftungen in den Gängen installiert. Für die Patienten herrsche höchste Sicherheit, sagt Gerd Gradischnig, der technischer Leiter des Elisabethinen-Krankenhauses: „Jedes Patientenzimmer ist 30 Minuten lang ein eigener Brandabschnitt. Es ist also genug Vorlaufzeit gegeben, um die Patienten und Einsatzkräfte aus dem Gebäude zu bringen.“
Klinikum Klagenfurt: Mehrstufige Evakuierung
Auch die Kabeg-Krankenhäuser haben eine weitreichende Sicherheitsstrategie für den Ernstfall. Allein im chirurgisch-medizinischen Zentrum im Klinikum Klagenfurt liegen 650 Patienten. Ein Brand hätte weitreichende Folgen.
Auch hier wurden Evakuierungspläne erarbeitet, jedes Jahr gebe es Großübungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, sagt Werner Orasch, der Sicherheitsbeauftragte im Klinikum Klagenfurt. Bei der Evakuierung gelte das sogenannte Vier-Stunden-Prinzip: „Zuerst werden die Patienten auf der selben Stockwerksebene in einen sicheren Abschnitt gebracht und dann erst in darunter liegende Brandabschnitte.“
Feuerwehr macht sich mit Gegebenheiten vertraut
Evakuierungsszenarien in großen Krankenhäusern seien zwar Teil der Übung, aber aufgrund von vielen Brandabschnitten und sonstigen Sicherheitseinrichtungen wie installierten Druckbelüftunngen und Sprenkleranlagen eher unwahrscheinlich, sagt Gerd Gradischnig vom Elisabethinen- Krankenhaus.
Es gehe vorwiegend es darum, dass sich die Feuerwehren mit dem örtlichen Gegebenheiten vertraut machen. Auch die interne Kommunikation zwischen den Einsatzorganisationen stehe im Mittelpunkt der Übung, die Rettung von Verletzten oder gefährdeten Patienten aus Gebäuden sei Routine, heißt es von Seiten der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.