Obwohl der vier Kilometer lange Lendkanal schon seit einigen Wochen verschmutzt aussieht, hätte man die Reinigung abgewartet, so Leonard Wallisch, stellvertretender Leiter des Stadtgartenamtes Klagenfurt. Man nehme Rücksicht auf den Fischbestand. „Wir warten deshalb so lange, damit die Fische in den See hinaus flüchten oder ausweichen können." Man wolle den Fischbestand erhalten und nicht schädigen.
Reinigung mit Sorgfalt
Bei Wasserpflanzen müsse man aufpassen, wenn sie absterben, würden sie den Sauerstoffgehalt des Wassers reduzieren. „Wenn wir das etwas vorher machen, damit wir die Makrophyten (Wassergewächse, Anm. d. Red.) noch abmähen können und diese dann aus dem Wasser entfernen dann kommt es zu keinem Sauerstoffentzug, so erhalten wir oder tragen wir auch eigentlich zur Wasserqualität bei und auch zum nachhaltigen Fischbestand“, so Wallisch.
Vom Tausendblatt bis zur Wasserpest
Im Lendkanal findet man verschiedene Wasserpflanzen, beispielsweise das Tausendblatt oder die Wasserpest. Bei der Wasserpest solle man allerdings nicht an Pest oder Cholera denken, nach Wallisch sei es eine gute Pflanze, wenn sie zu viel werde, wie in einem Gewässer wie der Lend, dann müsse man nachhelfen. Außerdem findet man das Laichkraut und auch Seerosenbestände in der Lend. Letztere würden laut Wallisch nicht abgemäht und erhalten bleiben. Die Böschung des Lendkanals wird einmal im Jahr Anfang Juli gemäht.
Rasenmähen unter Wasser
Täglich um 6.00 Uhr beginnen die Mäharbeiten mit dem Mähboot „Rosi“. „Das ist ein spezielles Boot für die Unterwasserpflanzen zu mähen, so Peter Schlager vom Stadtgartenamt. Seit zwölf Jahren führt er die Mäharbeiten in der Lend mittlerweile durch. Die Mähvorrichtung ist zwischen 1,20 und 1,50 Meter lang. „Am Anfang fährt man noch kreuz und quer durch die Lend“, so Schlager.
Ungefähr vierzehn Tage lang dauern die Mäh- und Reinigungsarbeiten. „Man kann immer nur Stück für Stück bearbeiten, wir fahren bis 10.00 Uhr, dann wird abgefischt bis die Lend sauber ist“, so Schlager. Die abgemähten Wasserpflanzen werden dann auf einen LKW geladen und entsorgt. Gearbeitet würde bei jedem Wetter, egal ob Hitze, Kälte oder Regen. Nur bei Gewitter würde abgebrochen werden.
Herausforderung: Reinigung und Müllentsorgung
Zwischen 5.000 und 8.000 Euro belaufen sich die Kosten für das Mähen der Wasserpflanzen im Lendkanal, so Wallisch: „Je nachdem wie der Makrophytenbestand ist, wenn er stärker ist haben wir mehr zu fischen, wenn er weniger stark ist, sind wir schneller fertig. Das kann man schwer vorhersagen“. Plastikflaschen und schwimmende Dosen werden ebenfalls gesammelt, der Lendkanal und seine Böschungen werden laufend von Müll befreit. Von ungefähr Mitte Mai bis Ende Oktober würden sie laut Wallisch mit ihrem Boot den achtlos weggeworfenen Müll aus der Lend und den Böschungen entfernen.
Bis zu zwölf Müllsäcke pro Tag
Bis zu 12 Müllsäcke können bei nur einer Reinigung der Böschung und des Wassers zusammenkommen. „Wir sind etwa zehn Mal im Jahr unterwegs, nur um Müll aus der Lend zu fischen – da finden wir Fahrräder und Einkaufswagen." Auch Waschmaschinen habe man schon gefunden, so Wallisch. Die Reinigungsarbeiten und die Müllentsorgung stellen laut Wallisch das Stadtgartenamt Klagenfurt immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Arbeiten würden unbeachtet der Öffentlichkeit stattfinden und die Sauberkeit des Lendkanals würde als Selbstverständlichkeit angesehen werden.