Polizist mit Waffe
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Kärntenweite Anti-Terror-Übung

Wenn Sie in den nächsten Tagen verstärkt Bundesheer und Polizei auf der Straße sehen liegt das an einer großen Anti-Terror-Übung. Bis Donnerstag trainieren Polizei und Bundesheer gemeinsam, um Abläufe für den Ernstfall zu optimieren und besser aufeinander abzustimmen.

Bei der Großübung wird ein Terroranschlag angenommen, wobei die genaue Bedrohung niemand kennt, denn es soll so nahe wie möglich an der Realität geübt werden, sagt Polizeisprecher Rainer Dionisio: „Fast alle, die hier mitwirken, wissen nichts von dieser Übung. Sie sind heute informiert worden, dass es eine besondere ‚Aufbauorganisation‘ gibt. So nennt sich das bei der Polizei. Das heißt, die Lage wurde erklärt und jetzt geht es daran, in Echtzeit mit echten Ideen zu schauen, wie das funktioniert.“

Eingeweihte beobachten Verbesserungspotenzial

Der gemeinsame Einsatzstab befindet sich seit heute in der Landespolizeidirektion. Im Militärkommando wird das Lagezentrum für die Übung der kommenden drei Tage eingerichtet. Auch neutrale Beobachter sind in der Einsatzzentrale dabei, sagt Dionisio: „Sie sind von der Polizei. Es gibt natürlich auch vom Bundesheer Beobachter, aber die haben viel mehr Informationen wie die anderen Kollegen, die hier üben. Das heißt, sie wissen genau, was passieren wird, und schauen sich an, was gut und schlecht war. Es muss herauskommen, was wir verbessern müssen.“

Während am Montag zunächst einsatztaktisches Vorgehen simuliert wird, wird am Dienstag und Mittwoch das Eingreifen am Ort des Geschehens geübt, so Dionisio: „Wir holen das Bundesheer zur Unterstützung – Assistenzeinsatz nennt sich das im Fachjargon. Da wird geschaut, wie schnell das funktioniert und wie die Kommunikationswege klappen.“

900 Soldaten an Übung beteiligt

In den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt, St. Veit und Klagenfurt-Land werde zusätzliches militärisches Personal, Polizisten und Streifenwägen auf der Straße zu sehen sein. „Man muss sich nichts dabei denken. Es geht darum, im Feld die Übungsszenarien fortzusetzen.“

Mehr als 900 Soldaten nehmen an der Übung teil. Weiters stehen 150 Fahrzeuge, drei Boote und drei Hubschrauber im Einsatz. Die Polizei stellt 50 Spezialisten aus verschiedenen Abteilungen, sowie den Hubschrauber der Flugeinsatzstelle Klagenfurt. Für Fragen zur Übung hat das Bundesheer auch eine Servicehotline 0664/6226180 eingerichtet.