Die Installation kann bis 27. Oktober täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Bereits am vergangenen Donnerstag war das Projekt der Presse vorgestellt worden – mehr dazu in „For Forest“-Präsentation. Die Installation geht auf die Zeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ des Künstlers Max Peintner zurück. Sowohl Littmann als auch Peintner sehen das Projekt in Klagenfurt auch als Mahnmal gegen den Klimawandel.

Verschiedene Perspektiven zeigen Wirkung
Betritt man die Ränge, so wirkt das Werk von Initiator Klaus Littmann und Landschaftsarchitekt Enzo Enea fast winzig – was wohl dem riesigen Oberrang des Stadions geschuldet sein dürfte. Die von Littmann erhoffte Wirkung der verschiedenen Perspektiven funktioniert aber, wenn man seinen Standpunkt verändert: Geht man im Stadion weiter nach oben, rücken die Baumkronen in den Vordergrund, weiter unten im Stadion sind aber dann mit einem Mal die Bäume selbst die Hauptdarsteller, während das 30.000 Zuschauer fassende Stadion selbst in den Hintergrund rückt. Die Polizei sprach bei der Eröffnung von 3.000 Besuchern, bis 17.00 Uhr seien 7.000 Besucher gezählt worden, hieß es am frühen Abend vom Veranstalter.

Klimawandel und Regenwald im Blickpunkt
Abwechselnd kann man die Blicke über Birken, Lärchen Eichen oder Fichten schweifen lassen – ein Mischwald, wie es ihn wegen der weitverbreiteten Monokulturen in der Natur nur mehr selten gibt. In den Eröffnungsreden wurde dieses Thema ebenso angesprochen, wie der Klimawandel und die Vernichtung des Regenwaldes. Das brachte Festredner Philipp Blom auf den Punkt: Wenn man die Fläche des Waldes im Stadion mal 30 nimmt, erhält man die Fläche des Regenwaldes, der weltweit pro Minute abgeholzt wird. „Wäre Kärnten vollständig bewaldet, dann würde es nicht einmal einen Monat dauern, bis diese Fläche abgeholzt wäre“, sagte Blom.
Er verwies auch auf die fast 40 Jahre alte Zeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ des Künstlers Max Peintner, die Vorbild für „For Forest“ war – zu der Zeit, als sie entstand, seien Warner wie Peintner schnell als „Ökofanatiker“ abgestempelt worden. Noch immer gelte die Ansicht, dass sich der Mensch die Natur untertan zu machen habe: „Doch wir sind nicht die Herren der Schöpfung. Wir sind ein winziger Teil eines gigantischen Netzwerks.“

Bundespräsident: Große Wirkung der Kunst
Eine Grußbotschaft kam auch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der darauf verwies, welche große Wirkung Kunst erzielen könne. In die gleiche Kerbe schlug der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) bei seiner Rede: Die heutige Gesellschaft sei diejenige, der es so gut gehe wie keiner zuvor: „Und ich möchte, dass die Menschen in zehn, 20 und 50 Jahren das auch von sich behaupten können. Dann haben Projekte wie For Forest ihre Wirkung entfalten können.“

Littmann zu Kritikern: Stillosigkeit überraschte
Wie Littmann wiederholt betonte, sei das Projekt ein Erfolg, wenn ein Bild entstehe, das um die Welt geht und in den Köpfen bleibt. Und den Anfang dazu habe man bereits gemacht, seit dem Presse-Preview am vergangenen Donnerstag habe es Berichte mit Bild in 35 Ländern auf fünf Kontinenten gegeben – mehr dazu in Großes Medienecho zu „For Forest“.
Im Vorfeld gab es Diskussionen und teils scharfe Kritik, vor allem von der FPÖ, aber auch vom Team Kärnten. Auch die Eröffnung selbst bezeichnete die FPÖ am Sonntag als Besucherflop. Klaus Littmann sagte auf die Frage, ob ihn die teils heftigen Diskussionen überrascht hätten, er hätte nicht in dieser Form damit gerechnet. „Wenn sie ein Projekt im öffentlichen Raum machen, ist immer jemand da, der Argumentationen hat, dass das nicht sein sollte. Überrascht hat mich nur die Stillosigkeit.“