Spitzenkandidat Peter Pilz war nicht in Klagenfurt. Er bereitet in Wien den kommenden Nationalen Sicherheitsrat zur Hacker-Affäre vor, hieß es. Die Liste Jetzt versteht sich als Aufdeckerpartei in Österreich. Die Kandidaten sprachen beim Wahlkampfauftakt auf dem Alten Platz in Klagenfurt den Ibiza-Skandal, die Wahlkampfkosten der Parteien und die aktuelle Hacker-Affäre an.
Parteivorsitzende Stern: Ist ÖVP Täter oder Opfer
Parteivorsitzende Maria Stern sagte, die Rolle der ÖVP in der Hacker Affäre müsse rasch geklärt werden. „Wir sind nicht nur gespannt, wir haben sofort reagiert. Peter Pilz hat gestern den Nationalen Sicherheitsrat einberufen, weil wir ganz genau wissen wollen, ob die ÖVP Opfer der Hacker-Affäre oder Täterin ist. Der Nationale Sicherheitsrat tagt kommenden Mittwoch und dann werden wir es wissen.“
Kandidatin Susanne Giendl ist Juristin mit Kärntner Wurzeln. Sie forderte, die Justiz müsse wieder gestärkt werden, die eingesparten 400 Posten müssten wieder nach besetzt werden.
Spitzenkandidat Mang: Ausverkauf der Seeufer
Kärntner Spitzenkandidat ist Rudolf Mang. Er stellte sich am Samstag als ehemaliger Polizist vor, der nun im Konfliktmanagement arbeitet. Er erinnerte an den Hypo Skandal, an das Klagenfurter Fußballstadion, das für drei Europameisterschaftsspiele errichtet wurde, und er sprach den Ausverkauf der Seeufer an.
„Wenn ich den schönsten und einen der beliebtesten Seen der Welt am Ufer zu 87 Prozent in Privateigentum habe, dann spricht das eine eigene Sprache. Und wenn dann der Landeshauptmann am Ossiacher See vier Meter Wiese ganz groß für die Öffentlichkeit als Badewiese eröffnet und gegenüber verkauft die Immobiliengesellschaft des Landes drei Hektar Grund. Wenn man nachfragt, was dort gebaut wird, heißt es ‚no comment‘, da kriegst du keine Antwort“, sagte Mang
Mang: „Unser Vorteil: Wir müssen überleben“
Die Liste Jetzt sei eine Kleinpartei. Kleinparteien hätten Nachteile, aber auch Vorteile, sagte Mang. „Die kleinen Parteien haben einen Anspruch und die haben vor allem einen Antrieb und der ist nicht zu unterschätzen: Wir müssen überleben. Die anderen sagen, lehnen wir uns zurück, wird halt aus der Wahl nichts werden.“
Die Liste Jetzt kämpfte am Samstag mit politischen Reden, Einzelgesprächen und Aktionismus. Sie brachte einen „Schmiergelddrucker“ mit, mixte Getränke mit Namen politischer Gegner. Und als am Vormittag ein Regenguss einsetzte, tanzten zwei Vertreter der Liste Jetzt den Kriminaltango, um die Stimmung zu heben.