Gailbrücke in Arnoldstein
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Verkehr

124 Jahre alte Gailbrücke musste weichen

Im Zuge der Elektrifizierung der Gailtalbahn ist am Freitag die 124 Jahre alte Gailbrücke bei Arnoldstein gegen eine neue Konstruktion ausgetauscht worden. Zum Einsatz kam dabei ein 750 Tonnen schwerer Arbeitskran.

Mit einem 750-Tonnen-Raupenkran wurde das alte Brückenwerk angehoben und abgelegt. Die neue, 235 Tonnen schwere Brücke, wurde kurz nach Freitagmittag auf den ebenfalls neu errichteten Widerlagern aufgesetzt. Die Brücke musste im Zuge der Elektrifizierung der Gailtalbahn zwischen Arnoldstein und Hermagor erneuert werden. Ab Ende Dezember sind die Züge dann elektrisch unterwegs.

Alte Brücke aus dem Jahr 1895

Die alte Stahlfachwerkbrücke über die Gail, deren Träger und Knotenbleche noch mit geschmiedeten Nieten aus dem Jahre 1895 verbunden sind, wog 151 Tonnen. „Auf Grund des hohen Alters der Brückenkonstruktion und von verschiedenen technischen Notwendigkeiten heraus, haben wir uns entschlossen, das alte Tragwerk gegen ein neues, dem Stand der Technik entsprechendes, zu tauschen", so Regionalleiter Siegfried Moser von den ÖBB. Schwierig sei dabei vor allem, dass der Fluss, die Gail, keine Hilfskonstruktionen im Flussbett erlaube.

Gailbrücke in Arnoldstein
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Die 124 Jahre alte Stahlkonstruktion über die Gail musste einer neuen weichen

In einem Stück aus- und eingebaut

Deshalb kam beim Austausch der Brücken ein 750 Tonnen schwerer Raupenkran zum Einsatz. Mit diesem Arbeitsgerät wurde die Brücke in einem Stück ausgehoben und die neue Brücke eingesetzt. „Da geht es um Millimeterarbeit“, so ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch. „Wir bauen hier nach Fahrplan, da muss alles zusammenpassen.“

Die neue Brücke über die Gail
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Die neue Brücke über die Gail

Die einzelnen Krankomponenten wurden mit einem Konvoi von Sondertransporten angeliefert. Allein für den Auf- und Abbau des Krans ist ein weiterer 110 Tonnen Autokran erforderlich. Insgesamt investieren die ÖBB rund 60 Millionen Euro in die Gailtalbahn, das Projekt wurde im Vorjahr begonnen und sollte heuer im Dezember abgeschlossen sein.