Goldschakal
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Chronik

Wildtiere breiten sich in Kärnten aus

Im Süden Kärntens breiten sich selten gewordene Wildtiere aus. Bär, Wolf, Luchs, Wildschwein und sogar Goldschakale werden registriert. Vor allem im Bezirk Hermagor gibt es zahlreiche Fotos, Videos oder zumindest Sichtungen dieser Tiere.

Erst vor ein paar Tagen wurde ein älterer Wolf im Gitschtal gesichtet. Auf dem Nassfeld wurde ein Jungwolf, gleich neben einem Hotel, gesehen und aus etwa 15 Meter Entfernung gefilmt. Ungeniert sieht er sich um und trabt lässig davon in den Wald.

Junger Wolf in Hermagor gefilmt

Ewald Holzfeind, Jäger im Gitschtal, hat uns dieses Video zur Verfügung gestellt, es zeigt einen jungen Wolf in der Nähe von Hermagor, im Burger Moos

Jungtiere meist naiv und nicht scheu

Der Gitschtaler Jäger Ewald Holzfeind hat jetzt auch im Tal, bei Hermagor, vermutlich einen jungen Wolf gefilmt. Im sogenannten Burger Moos steht er auf einem Weg und schaut sich, gar nicht scheu, um.

Bruno Maurer, der Bezirksjägermeister von Hermagor, sagt, die Sichtungen seien unmittelbar nacheinander erfolgt. Das würde die Anwesenheit des Wolfes bestätigen. Es könne sich auch um Wolfs-Hybriden, also einer Mischung zwischen Hund und Wolf, handeln. Das sei aber noch nicht erwiesen. Es handle sich um Jungtiere, die in ihrem Verhalten noch unerfahren seien. Sie seien naiv und nicht scheu.

Wolf
Johann Pipp

Goldschakal-Nachwuchs im Gail- und Gitschtal

Im unteren Gailtal wurden 2016 und 2017 Goldschakale gesichtet worden. Es wurden von den wolfsähnlichen, aber deutlich kleineren Tiere sogar Junge fotografiert. Der Goldschkal, der in Osteuropa schon ein Problemtier ist, Füchse verdrängen kann, üblicherweise Obst und Mäuse frisst, aber auch Rehkitzen gefährlich werden kann, wurde jetzt auch weiter westlich gesehen. Im Gitschtal sahen mehrere Jäger unabhängig voneinander das scheu Tier.

Lesachtal: Durchzugsgebiet für Wildschweine

Vor allem im Lesachtal ziehen verstärkt Wildschweinrotten durch. Laut Maurer wurden auch Schäden registriert. „Über den ganzen Bezirk finden die Sichtungen auf den Almböden statt. Dort entstehen teilweise auch Schäden.“ Vermutlich stammen die Rotten aus Italien oder Slowenien. „Das geht sicher über etliche Kilometer.“

Ein Bär wurde im Wald gesichtet
Stefan Simschitz
Bärensichtung am Poludnig

Entlang der Almen am karnischen Gebirgszug werden regelmäßig wieder gerissene Schafe und Bärensichtungen gemeldet. Ein Jäger und Almwirt über Hermagor sagt, das sei hier schon fast normal.