BZÖ Wahlkampfauftakt vor Nationalratswahl 2019
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BZÖ tritt als „Allianz der Patrioten“ an

Viereinhalb Wochen vor der Nationalratswahl hat sich am Mittwoch auch das BZÖ in Klagenfurt mit seinem Spitzenkandidaten vorgestellt. Bei dieser Wahl tritt die Kleinpartei unter dem Namen „Allianz der Patrioten“ nur in Kärnten an, nicht in anderen Bundesländern.

Eine Handvoll Funktionäre, Männer in orangen T-Shirts, ein paar Zuschauer, dazu ein Stehpult samt Mikrofon, Brötchen und Getränke – so präsentierte sich das BZÖ-Team heute zum Wahlauftakt vor seinem Parteilokal in der Klagenfurter Bahnhofstraße.

Die einst von Jörg Haider gegründete Partei ist nur mehr in einigen Gemeinden vertreten. Auf Landes- oder Bundesebene gibt es schon seit Längerem keine Mandate. Ein Antreten in ganz Österreich bei der Nationalratswahl scheiterte mangels Struktur und Unterstützung. In Kärnten aber wurden die notwendigen 200 Unterschriften, die eine Partei braucht, um anzutreten, erreicht.

BZÖ Wahlkampfauftakt vor Nationalratswahl 2019
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BZÖ Wahlkampfauftakt in Klagenfurt

BZÖ will heikle „Randthemen“ aufgreifen

Parteichef Helmut Nikel nannte als Wahlziel ein Mandat. Das wären rund acht Prozent oder 25.000 Stimmen rechnet er vor. Auf die Frage, ob dies angesichts von erreichten 0,38 Prozent bei der Landtagswahl nicht mehr als nur Wunschdenken sei meinte Nikel, das BZÖ habe sich zum Ziel gesetzt, Themen anzugreifen, die sonst keine politische Partei traue in den Mund zu nehmen: „Natürlich haben wir einige Strukturen dazu gewonnen. Nichts ist unrealistisch. Natürlich – wenn ich sagen würde, wir würden nur spaßhalber antreten – könnte das witzig sein. Wir treten an, um das Direktmandat zu erreichen.“

Rutter für EU-Austritt wegen Migrationsherausforderungen

Spitzenkandidat Martin Rutter war vor Jahren Landtagsabgeordneter beim Team Kärnten, dann wilder Abgeordneter, nunmehr ist er mit einer Werbeagentur selbstständig. Er ist gegen Zwangsimpfungen etwa bei Masern, obwohl es die in Österreich gar nicht gibt, für eine Rückführung von Migranten und einen Austritt aus der EU. In Frankreich gehe es seit Monaten – inklusive Ausnahmezustand – rund: „Die Migration und die daraus folgenden unglaublichen Herausforderungen, die man uns aufbürdet, halten wir für falsch. Deshalb sagen wir, wir müssen aus der EU – wenn es nicht anders geht – austreten.“

Finanziert wird der Wahlkampf großteils aus Rücklagen als das BZÖ noch Parteienförderung erhalten hat. Zwischen 30.000 und 50.000 Euro will man ausgeben. Mit einem Traktor samt Anhänger wollen die Funktionäre durch ganz Kärnten fahren. Das Gespann war am Mittwoch schon in Klagenfurt unterwegs.