Auf den Feldern von Bauer Wolfgang Schluder wächst der Mais wieder. Nur knapp ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe wird entlang der Gail in wenigen Wochen die erste Ernte eingefahren. Schluder sagte, seine Anbaufläche sei „zum Glück in jene Flächen gefallen, für die die Gailbauleitung beauftragt worden ist. Bei uns hat sich das schon gut entwickelt und der Ertrag schaut nicht so schlecht aus.“

Andere Gebiete können noch nicht bebaut werden
Ganz anders läuft es dagegen für das Feld von Christof Flaschberger, im Rattendorfer Moos nur knapp einen Kilometer weiter. Dort ist der Boden noch so, wie ihn das Hochwasser zurückgelassen hat. Auf den Feldern türmt sich das überschüssiges Material, an einen Anbau ist nicht zu denken, sagte Flaschberger, der Sprecher der Grundeigentümer. „Passiert ist halt nichts. Die Bauern, die massiv betroffen sind, die zehn Hektar haben, haben massive Einbusen. Sie haben keine Ernte, können einige Verpflichtungen gegenüber der AMA nicht einhalten und das ist sich existenzbedrohend.“
Bauern, die nichts anbauen können. Da geht es nicht nur ums Geld, auch wenn die 20 bis 30 betroffenen Bauern wie sie sagen, noch keinen Cent erhalten haben. Insgesamt 75 Hektar in Rattendorf und Stranig liegen weiter brach.

Arbeiten auf zwei Abteilungen aufgeteilt
Wieso der Stand der Aufräumarbeiten so unterschiedlich sein kann, wurde erst im Laufe der Recherchen klar. Mit den Ämtern für Agrar- und Wasserwirtschaft sind zwei Abteilungen zuständig. Somit gibt es auch zwei Budgets und zwei unterschiedliche politische Zuständigkeiten.
Hannes Poglitsch von der Abteilung Wasserwirtschaft sagte, es sei so geregelt worden, dass sein Amt für Wasserwirtschaft eher für die Gebiete näher der Gail zuständig sei. „Unseren Teil haben wir im Wesentlichen abgearbeitet.“ Vom Amt für Wasserwirtschaft, von dem 3,7 Millionen Euro freigegeben worden sind, wurden 120 Hektar Fläche geräumt und als Verwertungsfläche verbaut.

Agrarabteilung: Rest wird nun geräumt
Das Amt für Agrarwirtschaft musste in Wien um Förderung ansuchen. Leopold Astner von der Agrarabteilung des Landes sagte, die Ausschreibung sei jetzt erfolgt. „Wir sind jetzt bei der Angebotsprüfung und hoffen, dass wir den Auftrag noch in dieser oder in der nächsten Woche an eine Firma vergeben können, die in den nächsten Monaten die restlichen 70 Hektar räumt.“
Spätestens im Frühjahr zur Aussaat sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bis sich die Böden völlig erholt haben, dürfte es aber bis zu zehn Jahre dauern.