Miliardärin Heidi Horten
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Chronik

Heidi Goëss-Horten: Reichste Frau Österreichs

Wie ist die Milliardärin Heidi Horten, die mutmaßlich reichste Frau Österreichs, so reich geworden. Wer ist die Milliardärin, die nun den Kärntner Landesorden in Gold verliehen bekommt und wem spendete sie noch, neben der ÖVP, dem Tierschutzheim und dem Eishockeyverein KAC.

Heidi Goëss-Horten heißt sie seit ihrer dritten Ehe, geschlossen im Jahr 2015. Horten ist eine geborene Jelinek und stammt aus Wien. Ihr Vermögen kommt aus dem Erbe ihres 1987 verstorbenen ersten Mannes, des deutschen – sogenannten Kaufhaus-Königs – Helmut Horten. Helmut Horten wurde in der Nazi-Zeit reich, nach der Übernahme eines arisierten Kaufhauses und mit Geschäften als Reichsverteiler für Textilien im 2. Weltkrieg.

Vermögen von rund drei Milliarden Euro

Vom Wirtschaftsmagazin Forbes wird Heidi Horten regelmäßig als reichste Österreicherin ausgewiesen und ihr Vermögen auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt. Sie lebt in einer Schlossvilla am Wörthersee, ihre große Yacht Carinthia 7 ist oft in Venedig zu sehen. Interviews gibt Horten selten, durch die Medien gehen vor allem ihre Spendenaktivitäten, für das Tierschutzkompetenzzentrum bei Klagenfurt zum Beispiel.

In der Sendung Chili erzählte sie 2010 von den Schwierigkeiten mit der Politik dabei. „Nach acht Jahren Hin und Herschieberei bauen wir jetzt gerade das Tierheim. Das Geld lag bereit, aber das Land hat gesagt, die Stadt ist verantwortlich und die Stadt hat gesagt, das Land ist verantwortlich. Nur nix mit Politikern anfangen.“

Horten als Sponsorin für den KAC

Das Tierheim unterstützte sie weiter, 2016 etwa mit einer Million Euro. „Mein Gott, ich bin halt reich und die armen Leute können sich nicht darum kümmern, also mache ich einen großen Teil.“

Heidi Horten gilt auch als Gönnerin des Eishockeyvereins KAC, sagt in Kärnten heute 2016 aber zu dessen Performance. „Die ist grauenvoll. Aber es wird sich schon etwas ändern, glauben sie mir.“ Künftige Millionenzahlungen für den KAC machte Horten von der Leistung der Mannschaft abhängig. Sie riet dazu, die Legionäre auszutauschen „und junge und neue Österreicher zu holen. Den Legionären ist es zu Kopf gestiegen“.

Heidi Horten
ViennaPress / Andreas Tischler
Horten meidet die Öffentlichkeit – ihre Sammlung war zuletzt im Leopold Museum zu sehen

Besucherrekord durch Heidi Horten Collection

Auch Licht ins Dunkel wurde bedacht. 2017 kam mit einer halben Million Euro die größte Einzelspende von Heidi Horten. „Weil ich die Sendung schon seit 45 Jahren verfolge und sehr stolz bin, dass ich auch spenden kann. Ich vertraue den Leuten von Licht ins Dunkel, dass das Geld dort hin geht, wohin es soll.“

Und Horten sammelt Kunst. Die Heidi Horten Collection hat im letzten Jahr dem Wiener Leopold Museum einen Besucherrekord beschert. Im ORF-Kulturmontag sagte sie, sie liebe ihre Kunst und lebe mit ihr. „Ich könnte es mir gar nicht vorstellen, ohne Kunst zu sein.“

Strache nannte Horten als FPÖ-Spenderin

Im Mai dann ließ die Nennung ihres Namens aufhorchen, als das Ibiza-Video mit Heinz Christian Strache bekannt wurde. Strache sprach über Spender für die Freiheitliche Partei und nannte Heidi Horten als Beispiel einer Spenderin. Horten dementierte umgehend.

Kein Dementi gab es wegen der Spende von 931.000 an die ÖVP, die die Partei am Dienstag bekanntgegeben hat. Die Spende war in Beträge von monatlich 49.000 Euro gestückelt, dass es dem Rechnungshof nur ja nicht auffällt. Erst ab einer Grenze von bisher 50.000 müssen Parteispenden sofort veröffentlicht werden.