Drei Angeklagte im Heroin und Koks Prozess sitzen vor Richter und Schöffensenat
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Kiloweise Heroin und Koks verkauft

Am Landesgericht Klagenfurt müssen sich drei Männer wegen Suchtgifthandels vor einem Schöffensenat verantworten. Zwei Slowenen und einem Kroaten wird vorgeworfen, fast vier Kilogramm Heroin und knapp ein Kilogramm Kokain verkauft zu haben.

Die meisten Zeugen, die am Donnerstagvormittag aussagten, waren Abnehmer des Trios auf der Anklagebank. Die Qualität des „Stoffs“ war für Klagenfurt nicht so schlecht, sagte einer von ihnen vor Richter Dietmar Wassertheurer aus.

Beide Slowenen werden als Haupttäter geführt

Die Anklage wirft den beiden Slowenen vor, als Haupttäter fungiert zu haben. Der 30-Jährige habe es in die Wege geleitet, dass regelmäßig Drogen aus Slowenien nach Kärnten geliefert wurden. Dort habe er es selbst verkauft. Der andere, 29 Jahre alte Slowene, habe das Suchtgift teilweise selbst abgeholt und auch an Abnehmer weitergegeben.

Der angeklagte 25-jährige Kroate habe Geld dafür bekommen, dass er seine Wohnung zum Bunkern der Drogen zur Verfügung stellte. Damit sollte sichergestellt werden, das kein Suchtgift bei einer eventuellen Hausdurchsuchung bei den Slowenen gefunden wird. Dem 30 Jahre alten Haupttäter wird außerdem noch Nötigung zur Last gelegt, er soll dem zweiten Slowenen, der zur Aufklärung der Sache beigetragen hatte mit dem Tod gedroht haben.

Verwirrung um falschen Zeugen

Ein Zeuge wurde am Vormittag für den falschen Prozess geladen, wie sich nach einigen Minuten herausstellte. Denn er erkannte keinen der drei Anklagten wieder, stattdessen nannte er andere Namen, von denen er einst Suchtgift bezogen hatte – mit diesen Namen konnte wiederum das Gericht nichts anfangen. Der Zeuge wurde wieder entlassen.

Drei Angeklagte vor Gericht Gesichter verpixelt
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Die Liste der geladenen Zeugen ist zwar lang. Er werde aber wieder vertagen müssen, erklärte der Vorsitzende des Schöffensenats, Richter Dietmar Wassertheurer, bereits am Vormittag. Einige Zeugen blieben unentschuldigt fern, zum nächsten Verhandlungstermin werde er sie deshalb vorführen lassen, sagte der Richter.

Verfahren gegen Kroaten wird wohl ausgeschieden

Der Kroate bekannte sich vollinhaltlich schuldig. Er habe 600 Euro bekommen und damals das Geld gebraucht, hatte er sich verantwortet. Ansonsten habe er mit dem Drogenhandel nichts zu tun gehabt. Der 25-jährige bisher Unbescholtene scheine auch in keinem Telefonprotokoll auf, erklärte der Richter. Geplant ist daher, das Verfahren gegen den Kroaten beim nächsten Verhandlungstermin auszuscheiden, um wenigstens in diesem Fall zu einem Urteil zu kommen. Der Prozess wurde vertagt.