Rettungsboot am Millstätter See
ORF/Radler
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Chronik

Ertrunkener in 60 Meter Tiefe vermutet

Ein großangelegter Einsatz war am Donnerstag bis Mitternacht in Döbriach am Millstättersee im Gange. Ein ein 66 Jahre alter Deutscher ist in der Früh im See untergegangen. Der Vermisste wird in 60 Meter Tiefe vermutet: Zu tief für normale Presslufttauchgänge.

Der Urlauber aus Deutschland war in der Früh mit seiner Frau im See schwimmen und ging dann plötzlich ohne Vorwarnung unter. Als die Frau zurückblickte, soll nur noch das Schwimmbrett an der Wasseroberfläche zu sehen gewesen sein, dass der Mann bei sich hatte.

Die Frau rief laut um Hilfe. Schon wenige Minuten nach dem Zwischenfall waren die ersten beiden Taucher an der Unglücksstelle im Wasser. Der Zwischenfall soll sich etwa 50 Meter vom Ufer entfernt zugetragen haben.

Rettungsboot am Millstätter See
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Einsatzleiter: „Haben bis 40 Meter Tiefe gesucht“

Einsatzleiter Bernd Pucher von der Wasserrettung Döbriach sagte gegenüber dem ORF Kärnten: „Wir wurden um 7.45 Uhr darüber informiert, dass ein Schwimmer abgängig bist. Es ist beobachtet worden, dass der Mann im Millstätter See untergegangen ist.“

Auch Hubschrauber und Feuerwehrtaucher aus Klagenfurt wurden alarmiert und stehen seither im Einsatz. Insgesamt neun Taucher suchen den Millstätter See ab. Die Stelle, an der die Person zum letzten Mal gesehen wurde, ist laut Bernd Bucher sehr gut beschrieben worden. Die Taucher hätten dort mit einer Schnellsuche begonnen – vorerst blieben zwei Tauchgänge ohne Erfolg: „Wir haben bis zu einer Tiefe von 40 Meter gesucht, dort ist aber eine steile Kante und es wird extrem tief – es geht bis zu 60 Meter runter.“

Feuerwehr am Ufer des Millstätter Sees
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Tauchroboter aus Salzburg angefordert

Kurz keimte vor Ort Hoffnung auf, als etwas gefunden wurde – es stellte sich aber als Badewanne heraus. Mittlerweile wurde ein Suchroboter aus Salzburg angefordert, um auch in großer Tiefe suchen zu können, sagte der Einsatzleiter der Wasserrettung Döbriach, Bernd Pucher. "Der Einsatz ist sehr schwierig, weil dort wo die Person vermutet wird, geht es bis zu 60 bzw. 80 Meter tief hinunter. Jetzt müssen wir schauen, dass wir einen Tauchroboter bekommen, der in der Tiefe sucht.“

Tauchroboter wieder ab Freitagabend im Einsatz

Die Suche wurde in der Nacht unterbrochen, das nächste Suchfeld wird vorbereitet. Pucher: „Es werden Leinen ausgelegt, für zwei Taucher, die mit Spezialgasgemisch tauchen. Sie können in 80 Meter Tiefe suchen und kommen mit Scootern – damit lässt sich ein größerer Suchbereich absuchen. Wir, die wir mit normaler Pressluft tauchen, werden den Bereich bis 40 Meter noch verbreitern. Das heißt, in Richtung Döbriach und Seeboden wird der Bereich vergrößert."

Am Freitag soll nach Einbruch der Dunkelheit weiter gesucht werden. Untertags herrschen für den Tauchroboter ungünstige Lichtverhältnisse.