5G Zeichnung mit Händen und Handy
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Technik&IT

Pörtschach ist erste 5G-Gemeinde Kärntens

Der Handy-Empfang ist nicht überall im Land gleich gut. Davon wissen viele Nutzer ein Lied zu singen, die nicht in den Zentralräumen leben und arbeiten. Als zweite Gemeinde Österreichs ist das schnelle 5G-Netz am Dienstag in Pörtschach gestartet.

Es sei ein Tag, an dem Kärntner Technologie-Geschichte geschrieben wird. Dieser Satz war am Dienstag in Pörtschach gleich mehrere Male zu hören. Nach der Industrie-Stadt Linz ist die Tourismus-Gemeinde der zweite Ort in Österreich, an dem die neue 5G-Internet-Technologie via Mobilfunk gestartet wird.

5G soll bald alle Lebensbereiche durchdringen

Die Vorteile würden auf der Hand liegen, sagte der Geschäftsführer des Netzbetreibers „Drei" Österreich, Jan Trionow: „5G wird nach und nach in alle Lebensbereiche dringen, natürlich ist das unmittelbar greifbare das schnellere Internet. 5G wird auch immer mehr zur entscheidenden Infrastruktur für das Internet der Dinge – wo eine große Anzahl mit dem Internet verbundener Sensoren zusammenspielen.“ Autonomes Fahren, also Autofahren ohne Lenker, ist nur ein Beispiel dafür.

Vernetzter Bienenstock als Umweltwächter

Während Mobilfunkgegner oder Kritiker der neuen 5G-Technologie negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen oder auf jene von Vögeln oder Insekten befürchten, wurde am Dienstag in Pörtschach ein völlig vernetzter Bienenstock präsentiert. Künftig wollen die Entwickler auch Krankheiten der Bienen digital erkennen.

Mit der 5G-Technologie sollen die Bienenvölker Auskunft über den Umwelt-Zustand oder die Luftgüte liefern, sagte der Kärntner Entwickler, Christian Inzko: „Wir erkennen Bienen, die ein und ausfliegen. Wenn ich also eine hohe Dropout-Rate bei den rückkehrenden Bienen habe, lässt das einen eindeutigen Umkehrschluss auf Probleme im Umfeld des Bienenstocks zu.“

Studie soll helfen Befürchtungen auszuräumen

Um zu beweisen, dass 5G auf Insekten wie Menschen keine negativen Auswirkungen hat, sei das Projekt aber nicht initiiert worden, versicherte Netzbetreiber Jan Trionow: "Es gibt keine Indizien, aber man beobachtet und forscht immer weiter. Es gibt keine fundamentalen Änderungen, wodurch gerade 5G zum Diskussionsthema werden sollte. Es sind Dinge, die wir schon einige Jahrzehnte im Einsatz haben und wo bisher keine negativen Effekte ersichtlich wurden.“

Albert Kreiner, Chefjurist des Landes und zuständig für Wirtschaft, Tourismus und Mobilität, sagte dazu: „Hier hat es im Parlament vor kurzem den Beschluss gegeben, eine Studie im Auftrag zu geben. Hier bin ich frohen Mutes, dass es uns mit dieser kritischen Begleitung auch gelingt, die Menschen zu beruhigen, ihnen die Unsicherheit zu nehmen und allfällige negative Entwicklungen auch zu stoppen.“

5G mit den meisten Handys noch nicht kompatibel

5G ist ab sofort dauerhaft in Pörtschach verfügbar, doch erst ein Handy am österreichischen Markt ist in der Lage, mit der neuen Technologie zu arbeiten. Bis 5G auch im hintersten Winkel des Landes flächendeckend verfügbar ist, werde es bis 2025 dauern. Das sei eine Zielvorgabe der Bundesregierung. Neue Handy-Maste seien vorerst nicht notwendig, bestehende würden ausgebaut, heißt es vom Netzbetreiber „Drei“.

Für die Netzbetreiber geht es vor allem darum, die Geschwindigkeit der Datenübertragung über das Mobilfunknetz zu erhöhen. 3G – einst das Maß aller Dinge – gilt für Technik-Experten schon als zu langsam. 4G oder auch LTE genannt, ist aktuell das Maß aller Dinge. Mit 5G scharrt eine neue Technologie längst in den Startlöchern.