Wer denkt schon beim Start bei der Kaiserburg-Bergstation in Bad Kleinkirchheim daran, dass es weiter unten wirklich brenzlig werden kann. Nach den ersten paar Serpentinen, die schon zügig gefahren werden können, wartet weiter unten im Flachstück der schnellste Abschnitt. Genau dort ist ein Stacheldrahtzaun nur knapp einen Meter neben der Spur gespannt.
Radfahrer bereits wieder aus Krankenhaus entlasen
Im Flachstück passierte am Samstag um 16.30 Uhr der folgenschwere Unfall. Der junger Mountainbiker durchschlug nach einem Sprung den Stacheldrahtzaun.
Der Radfahrer wurde zwar bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, dennoch sind seine Verletzungen schwer. Er zog sich einen angebrochenen Wirbel und Schnittverletzungen im Halsbereich zu, als er den Stacheldrahtzaun durchschlagen hatte.
Polizei führt weitere Ermittlungen
Wolfgang Steinwender von der Polizei Bad Kleinkirchheim sagte, der Verunglückte müsse noch einmal befragt werden, am Montag wurde der Unfallort lokalisiert, weitere Ermittlungen seien erforderlich. „Es gibt einen Zeugen, der schon gestern erstbefragt wurde, es wird vermutlich ein Verfahren eingeleitet werden. Wir werden eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt weiterleiten.“
Die Nähe des Zaunes zum Flow Trail stimme ihn zumindest nachdenklich, sagte Steinwender. „Wie das rechtlich aussieht, werden die Gerichte entscheiden. Ob der Stacheldraht entfernt werden muss, liegt nicht in den Händen der Polizei.“
Bis zu 100 Radfahrer pro Tag
Diese Mountainbike-Strecke in Bad Kleinkirchheim ist mit elfeinhalb Kilometern die längste in ganz Europa. Die letzte der vier Sektionen hinunter ins Tal wird gerade erst fertiggestellt. Bis zu 100 Radfahrer sind pro Tag hier unterwegs.
Entlang der Strecke stehen überall Hinweisschilder, dass das Befahren nur während der Öffnungszeiten erlaubt ist, und das auf eigene Gefahr. Darauf berufen sich auch die Bergbahnen in ihrer Stellungnahme nach dem folgenschweren Unfall.
Bergbahnen: Befahren auf eigene Gefahr
"Die Bergbahnen Bad Kleinkirchheim, als Betreiber des kürzlich eröffneten Flow Country Trails erklärten, dass der Mountainbike-Unfall außerhalb der regulären Öffnungszeiten passiert ist, nämlich nach 16:00 Uhr. „Von Seiten des Betreibers wird jeder Trailbenutzer bei den entsprechenden Tal- und Bergstationen als auch entlang der Strecke hingewiesen, dass die Befahrung des Flow Country Trails nur während der regulären Öffnungszeiten von 9.00 bis 16.00 Uhr möglich ist und auf eigene Gefahr erfolgt. Vor Öffnung der Teilstrecken hat es eine entsprechende Begehung samt Kontrolle und Abnahme gegeben.“
Die Hinweisschilder alleine seien aber noch kein Haftungsausschluss, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Das könnte für einen möglichen Zivilprozess wesentlich sein.