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Umwelt

Experten sehen in Eiche „Baum der Zukunft“

Der Klimawandel wirkt sich auf die heimischen Wälder aus. Die Landesforstdirektion versucht die Forstbesitzer von Mischwäldern als Alternative zu Monokulturen zu überzeugen. Besonders die Eiche wird als Baum der Zukunft gesehen, die sehr beständig gegen Schädlinge und gegen den Klimawandel sein soll.

Die heimischen Wälder stehen zusehends unter Druck – Windwürfe, Trockenheitsstress und ein höherer Schädlingsbefall setzen vor allem der Fichte zunehmend zu. Der einstige Brotbaum wird immer mehr zum Problembaum für die Waldbesitzer.

Seit Jahren versucht das Land, mit gezielten Förderprojekten für Mischwälder dem entgegenzuwirken. „Klimafitte“ Baumarten wie Lärche, Tanne, aber auch die Eiche stehen dabei im Mittelpunkt. Der von Experten vielfach geforderte Waldumbau geht aber nur langsam voran. Thomas Brandner von der Landesforstdirektion, sagt, dass mit den Förderprogrammen ca. 200 bis maximal 300 Hektar an Fläche umgewandelt bzw. mit Mischwäldern begrünt werden: „Wenn man sagt, es dauert hundert Jahre, bis der Bestand wirklich naturnahe und das Ziel erreicht ist, ist es im Vergleich zur Kärntner Waldfläche nicht viel.“

von oben gefilmter Mischwald
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Mischwald

Schöner Bestand nach rund 15 Jahren

Die Prozesse in der Forstwirtschaft seien sehr traditionell geprägt. Viele Waldbesitzer würden an der traditionellen Brotbaumart Fichte hängen. In höheren Lagen hätte sie durchaus ihre Berechtigung. In tieferen Lagen müsse man sich aber mit dem Mischwald anfreunden, so Brandner. Gerade wenn man von der Eiche als Zukunftsbaum spricht, gebe es den forstlichen Mythos, dass sie ewig brauche, um zu wachsen, und bis sie verkauft werden könne und dass sie ganz feine Jahresringe haben müsse. „Wir sind aber draufgekommen, dass das nicht stimmt. Mit der Eiche kann man sehr wohl gute Erträge erwirtschaften. Man kann sie waldbaulich ganz gut behandeln, wie auch die Fichte.“

Es sei bekannt, dass Eichen in ihrer Jugend nicht sehr schön wachsen würden. Diese Zeit werde „Rotzbubenalter“ genannt. Es dauere gute 15 Jahre, bis sie sich aus der „Pubertät“ weiterentwickelt und ein schöner Bestand entsteht. Diese Faktoren würden Waldbesitzer oft abschrecken, um in Richtung Mischwald zu gehen. Untersuchungen, die ihren Horizont bis 2100 haben, hätten ergeben, dass die Stiel- und Traubeneiche vom Klimawandel besonders profitieren und dass Fichten an Boden verlieren werden.

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Plantagen mit Kärntner Saatgut sollen Bestand sichern

Um den Anteil der Eichenbestände zu erhöhen, plant das Land langfristig eigene Eichensaatgutplantagen anzulegen, mit denen Jungbäume gezüchtet werden können. Aktuell ist man gerade dabei, die Eichenbestände im Land auf mögliche Samenbäume zu prüfen, die für die Aufzucht infrage kommen.