Blick auf Pörtschach
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Tourismus

Wörtherseeregion braucht neue Betten

Auch wenn der heurige Sommer in der Wörtherseeregion bisher gut läuft, müssen die Angebote für die Gäste weiterentwickelt und neue Infrastruktur – speziell auch für junge Gäste – geschaffen werden, sagt Tourismusmanager Roland Sint. Es werden auch dringend zusätzliche Betten in der Region benötigt. Privatvermieter könnten helfen.

Weil Betriebsnachfolger fehlten oder kein Geld für dringend notwendige Investitionen vorhanden war verlor die Region um den Wörthersee in den letzten 15 Jahren ein Viertel der Gästebetten. Dazu kommen private Appartments mit Betten, die dem Markt nicht zur Verfügung stehen, sagt Tourimusmanager Roland Sint. Diese Betten würden auch in der Vermarktung abgehen: „Wir wissen, dass wir etwa 3.000 frische Betten brauchen, um nur das Level auf die nächsten Jahre hin gesehen halten zu können. Es gibt ein paar Initiativen, aber wir bräuchten wesentlich mehr.“

Badegäste in Freibad an Badesee in Kärnten
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Viele Besucher zieht es im Sommer an die Kärntner Badeseen

„Kalte“ sollen „lauwarme“ Betten werden

Auch die Zweitwohnungsthematik müsse laut Sint berücksichtigt werden. Zweitwohnungen müssten – über die eine oder andere Vermarktungsschiene, wie zum Beispiel airbnb – auf den Markt gebracht werden. Diese Vermietungsmethoden würden nicht unbedingt als „Feind“ gesehen. Grundvoraussetzung sei, dass diese Vermieter auch die Abgaben bezahlen: „Der Kunde entscheidet letztlich. Wir glauben, dass viel zu machen wäre, wenn wir es schaffen, dass wir aus den kalten Betten tatsächlich ‚lauwarme‘ machen.“

Von diesen „kalten“ Betten gebe es rund um den See derzeit zu viele. Ideen, wie man das erreichen könnte, gebe es bereits einige, sagt Sint. Jetzt müssten sie aber auch umgesetzt werden. Dazu brauche es die Mithilfe der Besitzer dieser Appartements.

Region Wörthersee verzeichnet Zuwachs

Ein verregneter Mai – dafür ein überdurchschnittlich heißer Juni mit vielen Feiertagen brachte in nahezu allen Regionen ein Plus bei den Übernachtungen. In der Region Wörthersee war es überhaupt der beste Juni seit langem, sagt Sint – auch im Vergleich mit Jahren, in denen es im Juni ähnlich viele Feiertage gab wie heuer. Die Julizahlen liegen zwar noch nicht vor, aber auch der sei in der Region durchaus gut gelaufen, sagt Sint: „Wir sind nicht unzufrieden. Man darf nicht vergessen – wir hatten im vergangenen Jahr ein Zehn-Jahres-Hoch-Ergebnis. Im Mai und Juni liegen wir zusammengenommen über dem Vorjahr. Die Maßnahmen in der Vorsaison greifen und wir müssen abwarten, wie sich der Sommer noch entwickelt.“

Touristen spazieren auf Seepromenade in Velden
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Velden ist im Sommer ein Besuchermagnet

Urlaub an den Badeseen seien traditionell gefragt – auch wenn die Buchungen über Internet stark vom Wetter abhängen und wie überall andere auch immer kurzfristiger werden.

Auch am Klopeiner See ist man mit dem bisherigen Verlauf der Sommersaison zufrieden, sagt Robert Karlhofer vom Tourismusverband. Vor allem das umfassende sportliche Angebot, wie Wandern, Radfahren und Mountainbiken zusätzlichen zum Baden im See werde von den Gästen gut angenommen, sagt Karlhofer.

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Naturliebhaber schätzen die Region Nassfeld-Pressegger See

Nassfeld: Mountainbike-Strecke bringt neue Gäste

Ähnliches gilt auch für die Region Weißensee und das Nassfeld. Hier wurden in den vergangenen Jahren die Attraktionen am Berg ausgebaut. Seit heuer gibt es eine neue Mountainbike-Strecke bis zur Talstation in Tröpolach. All das wirkt sich auf die Nächtigungsstatistik aus, sagt Tourismusmanager Christopher Gruber. In der Vorsaison wurde im Erlebnisraum Nassfeld-Pressegger See ein Zuwachs von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt und in der Region Weißensee 6,8 Prozent.

Am Nassfeld verzeichnen die Betriebe mittlerweile im Sommer gleich viele Übernachtungen wie im Winter. An Einnahmen bringt der Winter aber immer noch deutlich mehr, weil die Tagesausgaben der Gäste höher sind, sagt Gruber.