Lkw fährt in den Karawankentunnel ein
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Verkehr

Ausbau Karawankentunnel verzögert sich

Durch Verzögerungen beim Ausbau des Karawankentunnels auf slowenischer Seite könnten erst in acht bis zehn Jahren zwei Röhren zur Verfügung stehen. Auf österreichischer Seite wird bereits gebaut, während die Bieterverfahren in Slowenien nach Einsprüchen noch laufen.

Seit einem Jahr wird auf Kärntner Seite gebaut. In Slowenien verzögert sich der Baustart durch laufende Einsprüche der unterlegenen Firmen, die verhindern wollen, dass eine türkische Firma den Zuschlag bekommt – mehr dazu in Bau zweiter Röhre verzögert sich (kaernten.ORF.at; 23.8.2018). Auf österreichischer Seite ist die Röhre schon fast eineinhalb Kilometer lang, acht werden es bei Fertigstellung sein.

Bis zur Grenze wird gegraben

Gegraben und gesprengt wird bis zur slowenischen Grenze, das wird noch rund zwei Jahre dauern. Die geplante Eröffnung der zweiten Röhre des Karawankentunnels war für 2024 geplant, danach noch eine zweijährige Sanierung der alten Röhre. Die Termine werden aus heutiger Sicht nicht halten, sagte ASFINAG-Projektleiter Andreas Karlbauer bei einem Lokalaugenschein des ORF im Tunnel: „Wir werden unserer Vortriebsarbeiten wie geplant bis zur Staatsgrenze fortführen, später jedoch, wenn wir den elektro-maschinellen Teil abwickeln müssen, geht das nur staatenübergreifend.“ Bis jetzt gibt es geologisch keine Überraschungen. Geht alles nach Plan, seien diese auch nicht zu erwarten, so Karlbauer. Man habe sogar die positive Überraschung, dass der Berg weniger Wasser bringe, als prognostiziert.

Vergabeverfahren in Österreich gestoppt

Anders sieht es auf den rund dreieinhalb Kilometern auf slowenischer Seite aus. Dort ist der Berg instabiler, darum schmerzen die Verzögerungen doppelt. In Österreich wurden jedenfalls alle weiteren Vergabeverfahren für die Tunnelelektronik gestoppt, sagte Projektleiter Karlbauer. Planung und Ausschreibung für den elektro-maschinellen Teil seien gestoppt und nach hinten verschoben worden. Mehr als die veranschlagten 195 Millionen Euro soll der Tunnel Österreich durch die Verzögerungen dennoch nicht kosten, betont die ASFINAG.

Neue Röhre als Fluchttunnel

Dass auf österreichischer Seite aber schon gebaut wird, hat einen positiven Effekt für die Sicherheit der alten Röhre. Sollte dort ein Brand ausbrechen, können die Menschen schon jetzt in die neue Röhre flüchten, zumindest auf den ersten eineinhalb Kilometern.