Bundesheer Bagger im Einsatz
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Bundesheer: Katastrophenhilfe gefährdet

Die Sparzwänge des österreichischen Bundesheeres könnten auch die Katastropheneinsätze betreffen. Gibt es nicht bald mehr Budget, müsse man mit Einschränkungen rechnen, warnte am Donnerstag der Kärntner Militärkommandant.

Das Bundesheer in Kärnten hatte bereits am Mittwoch wegen der Sparzwänge angekündigt, Veranstaltungen wie die Galanacht der Uniformen oder die militärische Unterstützung der Allerseelenfeier in St. Veit an der Glan streichen zu müssen, mehr dazu in Bundesheer spart bei Veranstaltungen. Am Donnerstag warnte auch der Kärntner Militärkommandant Walter Gitschtaler vor Einschränkungen bei Katastropheneinsätzen. „Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen wird es auch in diesem Bereich zu Einschränkungen kommen.“

Das Heer wird selbst zum Katastropheneinsatz

Militärkommandant Walter Gitschthaler im ORF-Interview auf die Frage, ob es künftig Einschränkungen bei der Katastrophenhilfe des Bundesheeres geben wird.

Derzeit sei das Bundesheer noch in der Lage diese Aufgabe zu erfüllen. Aber künftig werde es zu personellen Problemen kommen. Auch die Fahrzeuge seien laut Gitschthaler „mehr als in die Jahre gekommen“, diese müssten ersetzt und erneuert werden. Auch Gebäude seien dringend zu sanieren. Der seit 2006 geplante Um- und Ausbau der Henselkaserne in Villach etwa liegt weiter auf Eis.

Keine Sonntagsauftritte der Militärmusik

Auch die Sonntagsauftritte der Militärmusik – Kostenpunkt 1.500 Euro pro Stunde – seien nicht mehr drinnen, so Gitschthaler. Angekündigte Pläne, neue Zeitsoldaten aufzunehmen, seien ebenfalls vorerst eingefroren. Doch allein im Militärkommando würden in den nächsten zwei Jahren jeweils 65 Pensionierungen anstehen, „diese Posten können wir derzeit nicht sofort ersetzen“. Aus Sicht des Militärkommandanten wäre beim derzeitigen Bundesheerbudget von 2,2 Milliarden Euro nahezu eine Verdoppelung notwendig.