ARA Flugrettung in der Luft
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Chronik

Wandertouren oft schlecht geplant

Während der Urlaubssaison hat die Kärntner Bergrettung viel zu tun. Immer wieder verirren sich Wanderer, die geborgen werden müssen. Zuletzt waren es zwei Touristinnen in der Nähe von Bad Eisenkappel und zwei junge Wanderer in Mallnitz, die in Bergnot gerieten. Laut Bergrettung hapert es oft bei der Tourenplanung.

In Mallnitz musste die Bergrettung am Dienstag um 23.00 Uhr zu einem Nachteinsatz ausrücken. Zwei junge Männer aus Deutschland gingen schlecht vorbereitet auf eine lange Tour. Sie fanden sich nach Nachteinbruch nicht mehr zurecht.

„So etwas haben wir noch nie gehabt. Diese zwei Wanderer haben sich naiverweise vom Schmidhaus über die Seescharte nach Mallnitz aufgemacht haben. Ich würde sagen, dieser Weg dauert mindestens sechs Stunden. Sie sind aber erst um 16.30 Uhr weggegangen. Sie haben sich einfach nicht informiert, wie lange sie gehen werden“, so Walter Huber von der Bergrettung Mallnitz.

Zwei von über 60 Rettungseinsätzen seit Juni

Die beiden Deutschen konnten unverletzt geborgen werden. Es ist nur einer von mehreren Fällen, bei denen die Bergrettung unvorbereiteten Wanderern zu Hilfe kommen muss. Am selben Tag kamen zwei Urlauberinnen an der Grenze zu Slowenien bei Bad Eisenkappel vom Weg ab und verirrten sich. Ein Großeinsatz war die Folge.

Ein Hubschrauber, ein 19-köpfiges Einsatzteam der Bergrettung und zwei Polizisten der Alpinen Einsatzgruppe Wolfsberg rücken aus. Nach zwei Stunden erreichen die Einsatzkräfte die unverletzten Frauen. Für die Kärntner Bergrettung sind das nur zwei Fälle von über 60 seit Anfang Juni. Eine gute Tourenplanung ist für Gernot Koboltschnig von der Bergrettung das Um und Auf.

Ausrüstung, Technik, Wetter und Karten prüfen

"Das Um und Auf ist eine gute Tourenplanung. Dazu gehören auch das Studium der Karten und des Wetters. Bei der Ausrüstung geht es auch darum, dass man eine Stirnlampe mitnimmt, damit man, falls die Nacht hereinbricht, sich noch zurechtfindet. Man sollte sich auch mit dem Mobiltelefon so gut auskennen, dass man darauf Karten ablesen kann und auch die eigenen Koordinaten im Notfall ablesen und durchgeben kann“, sagte Koboltschnig.

Der Bergretter empfiehlt aber, sich nicht zu sehr auf die Technik zu verlassen. Oft kann das Handynetz abreißen. Er rät Menschen, die sich verirrt haben, generell besser früh genug den Notruf zu wählen.