Im Gegensatz zum Vegetarier, der oft auch Ei und Milchprodukte oder dem Pescetarier, der auch Fisch isst, bedeutet eine vegane Ernährung der vollkommene Verzicht auf tierische Produkte. Immer mehr, vor allem junge Menschen, entschließen sich zu dieser Ernährungsform. Den Tieren, aber auch der Umwelt zu liebe.
„Die Umwelt wird deutlich weniger belastet durch den Verzicht auf Fleisch und Milch und das ist sehr hilfreich in Hinsicht auf den Klimawandel,“ sagt Julia Suntiger, die gemeinsam mit ihrer Schwester Sofie mit der „Slow Food Gemeinschaft Irschen“ vegan kocht. Schon der Verzicht an einem Tag in der Woche hat riesige Auswirkungen auf die Umweltbelastung, so Suntiger.
Der Eiweißhaushalt ist gedeckt
Obwohl auf Produkte wie Milch und Fleisch verzichtet wird, werde der Körper trotzdem mit ausreichend Eiweißen versorgt, so Julia Suntiger: „Es ist so, dass man generell in Pflanzen und vor allem in so Hülsenfrüchte sehr viel Eiweiß findet. Vor allem auch in Tofu. Es ist auch so, dass man 92 Prozent der Eiweiße vom Tofu aufnehmen kann und vom Fleisch sind es nur ein Prozent mehr. Also es ist komplett eine fast identische Eiweißquelle und wenn man sich recht abwechslungsreich ernährt hat man da auch überhaupt keine Probleme, die Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen.“
Abwechslung auf dem Teller kann allein durch lokales Obst und Gemüse gewährleistet werden. Mit Kreativität und Mut zum Probieren können viele Fleischgerichte ersetzt werden, sagt Sofie Suntiger. „Ich finde es gibt zum Vergleich mit Fleischgerichten eigentlich nicht viel zeitlichen Unterschied. Man muss sich vielleicht ein bisschen einlesen, ein bisschen Ideen sammeln im Internet, aber so an sich, Gemüse ist so schnell durchgegart oder gebacken“, so die junge Köchin. Mit etwas Zeit und Kreativität, so die beiden Schwestern, könne jeder ganz einfach vegan kochen lernen. Hier finden Sie einige Rezepte zum Nachlesen bzw. Nachkochen: Vegane Köstlichkeiten.
Slow Food für Kärnten
Mit der veganen Kochstube versucht die „Slow Food Gemeinschaft Irschen“ im Natur- und Kräuterdorf Irschen, einer Gemeinde in Spittal an der Drau, die Geschmacksvielfalt von Lebensmitteln zu vermittelt. Im Mittelpunkt stehen das Kochen, Essen und der Kontakt zu den Einheimischen. Das Ziel ist es aufzuzeigen, wie Slow Food in Kärnten gelebt wird, sagt Eckart Mandler, der Projektleiter von Slow Food Kärnten.
„Das Natur- und Kräuterdorf wird ja eines der ersten Slow Food Dörfer in Kärnten werden und unsere Gemeinschaft, unsere Slow Food Leute haben sich so zu sagen auch den Gedanken gemacht, wie man das auch der Bevölkerung transportieren kann und haben eben eine Kochwerkstatt eingerichtet“, so Mandler.
Der Begriff Slow Food steht für bewusstes, regionales Essen und gilt als Gegenbegriff zum Fast Food.