60 internationale Wissenschafter trafen sich zum „Tag der Artenvielfalt“ im Nationalpark Hohe Tauern. Sie sammelten Daten zu über 1.500 Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen. „Dabei hat sich gezeigt, dass sich der Klimawandel vor allem auf den Lebensraum der Alpenhummel auswirkt“, so Katharina Aichhorn, Forscherin im Nationalpark Hohe Tauern.
„Verlierer“ des Klimawandels
Die Alpenhummel ist die am besten an das Hochgebirgsklima angepasste Hummel. Die Tiere sind rundlich und behaart und können auch bei kalten Temperaturen fliegen, deshalb sind sie auch wichtige Bestäuber im Hochgebirge. „Schon in den letzten Jahren kommen Alpenhummeln nur noch über einer Seehöhe von 2.500 Metern vor.“ Ihr Lebensraum sei vorwiegend das Vorfeld der Gletscher.
„Laut Prognosen der Wissenschafter werden die Alpenhummeln massiv an Lebensraum verlieren, weil sich die Gletscher immer weiter zurückziehen. Sie werden die Verlierer des Klimawandels sein.“ Zu erwarten sei, dass überall dort, wo die letzten Gletscherreste abgeschmolzen sind, auch das Vorkommen der Alpenhummel erlöschen wird. Eine Alpenhummel sei sogar in einer Seehöhe von über 2.900 Metern Seehöhe entdeckt worden, so Aichhorn.
Inventur des Naturkapitals im Nationalpark
Ziel dieses seit 2007 jährlich im Nationalpark Hohe Tauern stattfindenden Treffens der Wissenschafter ist es, innerhalb von 48 Stunden möglichst viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten vom Talboden bis in die Gipfellagen zu erheben. Dieses Jahr stand die Artenvielfalt des Gößnitztales im Fokus der Wissenschaft. Alle Daten, die von den Wissenschaftern gesammelt wurden, werden nun in einer Datenbank zusammengefasst. „Es ist eine Art Inventur des Naturkapitals im Nationalpark Hohe Tauern“, so Aichhorn. Auf Knopfdruck könne man so sehen, welche Arten wo vorkommen.