Burghof in Klagenfurt im Sommer
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Kultur

Wirbel um neues Kulturfestival

Ein neues Festival in Klagenfurt sorgt für Wirbel in der Kulturszene. Dieses „Festival Klagenfurt“ soll erstmals im kommenden Mai stattfinden. Doch einige Kärntner Kulturinitiativen fühlen sich übergangen und ausgeschlossen.

International und modern, mit dem Fokus auf Theater, Tanz, Performance, Musik und Medienkunst – so soll das neu ins Leben gerufene „Festival Klagenfurt“ sein. Intendant ist der Kärntner Regisseur und Produzent Bernd Liepold-Mosser. Die Stadt Klagenfurt wird dabei zum Schauplatz. Von der Stadt Klagenfurt, dem Tourismusverband Klagenfurt und dem Land Kärnten wird das Festival mit jeweils 100.000 Euro gefördert.

„Sind maßlos enttäuscht“

Diese Förderung in der Höhe von insgesamt 300.000 Euro sorgt jetzt für Kritik. „Die freie Szene ist maßlos enttäuscht“, sagt etwa Gerhard Lehner, Intendant des Klagenfurter Ensemble. „Es gibt normalerweise kein Geld und plötzlich gibt es über Nacht Geld für ein neues Festival.“ Alina Zeichen, die Obfrau der IG Kikk (Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroska), kritisiert vor allem die fehlende Transparenz bei den Entscheidungen. „Wir wurden in den vergangenen Jahren auch sehr oft als Experten befragt, wir beraten auch sehr gerne, das ist aber in diesem Fall nicht passiert.“

Kritik kommt auch von Felix Strasser, dem Obmann des Vereins Vada (Verein zur Anregung des dramatischen Appetits): „Jedes neue Festival ist gut und bereichert unser Land. Aber für uns ist es unverständlich, dass wieder nur die Landeshauptstadt gefördert wird und nicht die Kulturinitiativen in den Bezirken und Gemeinden.“

Zweckgewidmete Förderung

Seitens der Politik versteht man die Aufregung nicht. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Natürlich gibt es einen Kampf um das Geld. Faktum ist, dass es eine zweckgewidmete Förderung ist. Bei allem Verständnis muss ich doch sagen: In der Politik gibt es manchmal Dinge, die man nutzen sollte.“ Auch die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) weist die Kritik zurück: „Ich denke, wir sollten einmal starten. Das Festival soll international strahlen, mit der Vorgabe, die heimische Kunst- und Kulturszene daran zu beteiligen.“

Im November wird das Programm des Festivals Klagenfurt präsentiert. In einem Jahr soll es eine Evaluierung geben und auch die Intendanz neu ausgeschrieben werden.