Gabriel Stabentheiner wird von Domprobst Guggenberger verabschiedet
Diözese/Gert Eggenberger
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Religion

Radkurier bringt Forderungen nach Rom

Mit mehr als 4.000 Unterschriften von Gläubigen im Gepäck hat sich der Sprecher des Forums Mündiger Christen mit dem Rad nach Rom aufgemacht, um die Forderung nach Engelbert Guggenberger als neuem Kärntner Bischof dem Papst zu überreichen.

In der Diözese Gurk reißen die Proteste nicht ab. Seit der Absetzung von Engelbert Guggenberger als Diözesanadministrator kommen jeden Mittwoch hunderte Gläubige in den Klagenfurter Dom. Zum Gebet für die Diözese und aus Solidarität für Guggenberger und dessen Arbeit, wie es heißt. Am Mittwochabend stand ein Fahrrad vor dem Altar.

800 Kilometer in sieben Tagen

Mit diesem Rad machte sich der Sprecher des Forums Mündiger Christen noch am Abend auf den Weg nach Rom. Gabriel Stabentheiner hat mehr als 4.000 Unterschriften im Gepäck. 800 Kilometer will er in sieben Tagen zurücklegen, um den Protest dort zu deponieren, wo er gehört werden soll. Im Vatikan, oder noch besser, direkt beim Papst: „Ich fahre mit einer zentralen Botschaft zu Papst Franziskus. Er wird sie gut verstehen, denn es sind seine eigenen Worte: ‚Zero tolkeranza per l’abuso di potere‘. Null Toleranz für Machtmissbrauch.“

Papst dürfte keine direkte Kenntnis haben

Zu oft verstauben gesammelte Unterschriften in barocken Schubladen, so Stabentheiner. Das sollte mit „pro guggenberger.at“ nicht passieren. Mit der Petition fordert das Forum mündiger Christen, dass Engelbert Guggenberger, der abgesetzte Diözesanadministrator, neuer Kärntner Bischof wird. Auch die Vergangenheit müsste konsequent aufgearbeitet werden.

Stabentheiner ist auch Betriebsratsobmann der Diözese. Er bezweifelt, dass der Papst persönlich Kenntnis über die Vorgänge in der Kirche Kärntens hat: „Weil viele Menschen, die bei uns unterzeichnen und uns ansprechen, könnten sich das nicht vorstellen. So, wie sie Franziskus reden hören, ist das das Gegenteil, von dem, was er sagt. Das ist endlich zu klären.“

Kurier ist angekündigt

Ein Brief an den Papst, in dem der Radkurier angekündigt wird, wurde längst abgeschickt. Ob er im Vatikan gelesen und Gabriel Stabentheiner empfangen wird, ist nicht klar: „Wenn das nicht der Fall ist, werde ich die Petition in der Bischofskongregation deponieren.“ Am kommenden Mittwoch soll Gabriel Stabentheiner am Petersplatz eintreffen. Und in Klagenfurt wird es wieder ein Gebet für die Diözese geben.