Herrenpilz wird in der Hand gehalten, dahinter Blattwerk
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Chronik

Kärntner Pilze kaum mehr strahlenbelastet

33 Jahre ist die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl her, als eine radioaktive Wolke über Österreich zog und den Boden mit radioaktivem Cäsium kontaminierte. Heute sind die Speisepilze in den heimischen Wälder nur gering bis gar nicht mehr belastet, zeigen aktuelle Messungen. Die Ergebnisse sollen in einer Pilzlandkarte dargestellt werden.

Um die Frage nach der radioaktiven Belastung von Pilzen zu klären, startete die Strahlenschutzabteilung des Landes in Zusammenarbeit mit der Lebensmitteluntersuchungsanstalt und dem naturwissenschaftlichen Verein ein Projekt. Seit einem Jahr werden regelmäßig Pilzproben untersucht und ihre Strahlenbelastung gemessen.

Statistik Pilze Verstrahlung
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Seit einem Jahr wird die Strahlenbelastung der Pilze regelmäßig gemessen

Kärntner Pilzlandkarte soll entstehen

Lebensmittelgutachter Harald Truschner sagte: „Bisher erfreulich ist, dass die Prüfergebnisse von den häufig gesammelten Pilzen, wie Eierschwammerln, Steinpilzen und Parasolen sehr niedrige oder gar nicht nachweisbare Radioaktivität aufweisen. Höhere Belastung haben wir zum Beispiel beim Maronenröhrling, beim Reifpilz oder den Semmelstoppelpilzen."

Statistik Pilze Verstrahlung
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Messdaten werden in einer Pilzlandkarte dargestellt

Die Messedaten sollen zur Erstellung einer Pilzlandkarte herangezogen werden. „Sinn der Pilzlandkarte Kärnten soll sein, der Bevölkerung etwas in die Hand zu geben, wenn besorgte Menschen sich fragen, ob Pilze zu verspeisen sind, oder in irgendeiner Art bedenklich sind“, sagte der Strahlenschutzbeauftragte des Landes, Rudolf Weissitsch.

Bevölkerung kann beim Erstellen mithelfen

Es wird die erste Karte dieser Art in Kärnten. Der Rückgang der Strahlenbelastung in den vergangenen Jahrzehnten ist für den Experten eine logische Schlussfolgerung. „Die Halbwertszeit von Cäsium ist 30 Jahre. Das heißt nach 30 Jahren ist die Hälfte des Cäsiums zerfallen, nicht mehr vorhanden und dementsprechend werden die Werte immer niedriger“, sagte Weissitsch.

Pilze
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Die Pilzlandkarte soll Menschen bei der Frage helfen, ob Pilze zum Verspeisen geeignet sind

200 Proben werden für die Erstellung einer Pilzlandkarte mindestens notwendig sein. Um eine möglichst breite geografische Streuung zu erhalten, können sich Interessierte auch an dem Projekt beteiligen. „Wir bieten an, dass Menschen aus der Bevölkerung aus den verschiedenen Regionen von Kärnten Pilze bringen. Das sollten Speisepilze sein, Wildpilze und sortenrein. Das heißt, eine Sorte von einem Standort und wir brauchen die geografischen Daten. Diese kann man vom Mobiltelefon ablesen“, so Truschner.

Pilze
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Es werden mindestens 200 Pilzproben für die Erstellung einer Pilzlandkarte benötigt

Bis Ende des Jahres soll die Karte fertig gestellt und dann auf der Internetseite des Landes abrufbar sein.