Taucher im Wörthersee
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Chronik

Vermisster Schwimmer wieder aufgetaucht

Stundenlang ist am Donnerstagnachmittag am Wörthersee nach einem vermissten 58 Jahre alten Schwimmer gesucht worden. Nach vier Stunden tauchte der Mann wieder auf, er war etwa zehn Kilometer weit ans gegenüberliegende Ufer nach Reifnitz geschwommen. Die Einsatzkräfte werden für den Einsatz keine Rechnung stellen, heißt es am Freitag.

Rund vier Stunden war der 58 Jahre alte Mann, der selber Bademeister sein soll, Donnerstagnachmittag am Wörthersee unterwegs. Er schwamm etwa zehn Kilometer weit von der Ostbucht nach Reifnitz und die gleiche Strecke wieder zurück. Er wurde etwa nach einer Stunde als vermisst gemeldet. Bei seiner Rückkehr soll der Mann selber über den Auflauf an Rettungskräften überascht gewesen sein.

Am Ufer im Bereich der Schiffswerft in der Klagenfurter Ostbucht wurden nur Handy, Kleider und weitere persönliche Gegenstände des Mannes gefunden. „Wir haben den Polizeihubschrauber im Einsatz. Der scannt das gesamte Ufergebiet. Wir haben mehrere Boote der Wasserrettung, der Polizei und der Feuerwehr draußen und es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Markus Tilli, vom Stadtpolizeikommando Klagenfurt.

Rotes Kreuz am See
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Geübter Schwimmer kann auch über den See schwimmen

Auch Taucher suchen im Uferbereich nach dem vermissten 58 Jahre alten Mann, der ein geübter Schwimmer sein soll. Im Bereich, den die Rettungskräfte absuchen ist der Wörthersee 21 Meter tief. Es könne laut Tilli auch sein, dass der Mann weiter draußen im See untergegangen sei. Ein Zeuge hat gemeldet, dass der Mann nicht mehr zu seinen Sachen am Ufer zurückgekehrt sei. Es sei für einen geübten Schwimmer aber auch kein Problem im abgesuchten Bereich den Wörthersee zu überqueren, um das andere Ufer zu erreichen, so Tilli.

Taucher im Wörthersee
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Ein Einsatz wie dieser, kann streng nach dem Einsatzkatalog und in Euro gerechnet, sehr viel kosten, wenn allerdings und das ist der springende Punkt, dem Menschen, nach dem gesucht wird, ein schuldhaftes Verhalten nachzuweisen ist. Eine Hubschrauberminute kostet 53 Euro und um beim gestrigen Einsatz in der Wörthersee Ostbucht zu bleiben: Ein Taucher- auch der hat einen Stundensatz, kostet mit Zuschlägen auch mindestens 100 Euro pro Stunde.

Wasserrettung und Polizei stellen keine Rechnung

„Wenn solche Aktionen irgendwo fahrlässig und vorsätzlich gemacht werden würden, müssten wir uns auch überlegen, ob wir in Zukunft einen Einsatz verrechnen würden. Wir haben auch eine Gebührenordnung bei der Feuerwehr, die vom Gemeinderat beschlossen worden ist und dabei wird der Aufwand, also die Mannstunden, die eingesetzten Geräte, die Taucher und so weiter addiert“, so Gottfried Strieder von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.

Auf Nachfrage des ORF Kärnten heißt es von Seiten der Polizei am Freitag, dass dem 58 Jahre alten Schwimmer auch keine Rechnung ausgestellt werden könne. Es greife bei einer Vermisstenanzeige die erste allgemeine Hilfeleistung, die im Sicherheitspolizeigesetz verankert ist. Sehr wohl gebe es aber bei einem Schuldhaften Verhalten eine Kostenersatzpflicht, die je nach Aufwand und Mannschaftsgröße pauschal verrechnet werde. Aktuelles Beispiel gebe es allerdings keines. Und die Wasserrettung würde überhaupt keine Rechnungen stellen, heißt es am Freitag aus der Leitzentrale.