Pro Tag kostet die Betreuung inklusive Verpflegung 81 Euro. Der Selbstbehalt wurde im Vorjahr von 44 Euro auf 30 bis 38 Euro, je nach Pflegestufe, gesenkt. Den Restbetrag übernimmt das Land. Dafür sind jährlich zwei Millionen Euro im Budget vorgesehen. Zu den bestehenden 13 Tagesstätten sollen demnächst zwei weitere, eine in Villach und eine in St. Andrä, hinzu kommen. „Die Maßnahme ist vor allem dazu gedacht, pflegende Angehörige zu entlasten und dass die Betroffenen unter Leute kommen. Das ist die gesellschaftliche Komponente dabei“, so Gesundheits- und Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ).
Abwechslungsreiches Programm für Senioren
Das Ziel sei, in jedem Bezirk Tagesstättenplätze anbieten zu können. Derzeit fehlen noch Feldkirchen, Hermagor und Villach-Land. Wobei bereits Gespräche mit möglichen Betreibern in diesen Bezirken geführt werden, heißt es. Eine bereits funktionierende Einrichtung ist das Senioren- Tageszentrum Platzner in Klagenfurt. Das Zentrum ist derzeit komplett ausgelastet. Hier hat man Platz für 16 Menschen.
In der Früh werden die Senioren von Rettungsdiensten oder Angehörigen gebracht. Dann erwartet sie ein abwechslungsreicher Tag. „Wir machen allerhand, reden, spielen, wir machen Gedächtnisübungen und singen tun wir auch ab und zu“, so Erna Kölz aus Wölfnitz. „Ich lebe Zuhause in Gemeinschaft und komme am Montag, Mittwoch und Freitag hier her“, sagt Ilse Watzin aus Viktring. „Mein Mann ist gestorben, wir waren 63 Jahre lang verheiratet. Meine Kinder haben gesagt, ich kann Zuhause nicht alleine sein, deshalb bin ich hier her gekommen und das ist einmalig“, so die Klagenfurterin Josefine Schoppitsch.
Die Nachfrage für Tagesbetreuung steigt
Für die 16 Seniorinnen und Senioren stehen drei ständige Betreuerinnen zur Verfügung. „Der Sinn unseres Hauses ist es, dass Senioren einen strukturierten und inhaltsvollen Tag erleben und nicht Zuhause warten, bis das Leben sozusagen vorüber ist“, so die Betreiberin des Tageszentrums Regina Platzner. Da die Nachfrage steigt, soll das Angebot ausgeweitet werden. „Angefangen haben wir mit drei Klienten, mittlerweile sind fünfmal die Woche mit 16 Klienten pro Tag ausgelastet. Es gibt mittlerweile eine Warteliste, deshalb werden wir ab Herbst auch am Samstag aufmachen“, so Platzner.