Mauerreste der Annahütte im Wald
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Tauziehen um Wiederaufbau der Annahütte

Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs ist die Annahütte in den Karawanken niedergebrannt. Der Verein „Freunde der Annahütte neu“ will sie nun – 75 Jahre später – auf der Westseite des Mittagskogels nach alten Plänen wieder aufbauen. Die Bundesforste sind aber dagegen.

Nur noch wenige Mauerreste erinnern an die alte Annahütte am Jepzasattel hoch in den Karawanken. Geblieben ist ein kleiner Rastplatz mit ein paar Tischen und Bänken und einer schier grenzenlosen Aussicht. 1944 wurde die Schutzhütte ein Raub der Flammen, 75 Jahre später denken die „Freunde der Annahütte neu“ an einen Wiederaufbau.

Keine Versorgungseinheit bis zum Wurzenpass

Josef Puschan, Initiator der „Annahütte neu“: „Die erste Hütte ist schon 1885 erbaut worden, das heißt schon in der Monarchie. Erst 1920 ist die neue Grenzziehung gekommen, wo das weggekommen ist und ich glaube, die Menschen brauchen das. Der Alpe-Adria-Trail führt hier vorbei, wir brauchen eine Versorgung. Diese ist 100 Prozent notwendig, weil die Bertahütte von hier aus nur über den Mittagskogel erreichbar ist. Zwischen Bertahütte und Wurzenpass gibt es keine Versorgungseinheit mehr.“

Freunde der Annahütte neu sitzen auf Bank im Freien, im Hintergrund das Panorama des Faaker ee
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Menschenkette über die Karawanken war der Anfang

Was mit einer Menschenkette über die Karawanken und dem jährlichen Annakirchtag begonnen hat, soll mit dem Neubau der Hütte fortgesetzt werden. Nach den noch vorhandenen Originalplänen soll eine zeitgemäße Schutzhütte entstehen. Was fehlt, ist die Zustimmung der Bundesforste. Sie sind die Grundeigentümer und lehnen einen Neubau ab. So ist das Gebiet rund um den Mittagskogel als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen.

Vor allem aber gehe es um den Schutz mehrerer Quellen. Alfred Steininger von den österreichischen Bundesforsten: „Es sind die strategischen Wasserressourcen und die Problematik mit der Wasserentsorgung für uns ein einschneidendes Kriterium, weshalb wir so etwas nicht von vornehinein zulassen dürfen. Das Zeitfenster, in dem die Hütte offen gelassen werden kann, wäre außerdem nur sehr kurz – maximal vier bis fünf Monate.“

Faaker See Panorama mit Lerchen im Vordergrund
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Alpenverein: Abwasser-Entsorgung wäre kein Problem

„Stimmt nicht“ sagen die Freunde der Annahütte, die eben dabei sind, die Vorbereitungen für den Annakirchtag am 27.Juli zu treffen. Den Bedarf für eine neue Hütte sieht man auch beim Alpenverein, der die Wege in den Karawanken betreut. Joachim Gfreiner: „Wir haben genug Hütten die jetzt adaptiert werden müssen aufgrund der strengeren Vorschriften und das Thema Abwasser ist an sich in einem Gebiet wie dort kein Thema. Es kann also so entsorgt werden, dass daraus keine Beeinträchtigungen allfälliger Quellen entstehen.“

Mit dem Südalpenweg-Panoramweg, der Via Alpina und der grenzüberschreitenden Mountainbikestrecke ist das Gebiet stark frequentiert und hätte eine neue, alte Annahütte genug Besucher sagen die Betreiber. Rund eine Millionen Euro würde der Neubau kosten. Initiator Josef Puschan: „Das finanzielle Thema ist nicht im Vordergrund. Zuerst müssen die Jäger und die Bundesforste als Grundeigentümer ja dazu sagen, dann wird es eine Errichtergesellschaft geben und dann geht es relativ schnell.“

Historische Aufnahme der Annahütte
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Noch ist es aber nicht soweit – und gibt es die Annahütte nur auf alten Fotos und alten Ansichten.