Güterwaggons am Verladebahnhof Kühnsdorf
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Verkehr

Verladebahnhof Kühnsdorf soll bleiben

Seit Jahren wurde um eine Lösung für den Erhalt des Güterbahnhofes in Kühnsdorf gekämpft, jetzt dürfte es eine Lösung geben. Das Land wird sich beteiligen, ein entsprechender Beschluss soll am Dienstag in der Regierungssitzung erfolgen.

Damit in Kühnsdorf auch nach Inbetriebnahme der Koralmbahn rund 70.000 Tonnen Material pro Jahr verladen werden können, beteiligt sich nun das Land Kärnten mit etwa zwei Millionen Euro für den Anschluss an die Bahn.

Privatinvestoren bringen restliche sechs Mio. Euro auf

Gemeinsam mit privaten Unternehmen und Bundesförderungen sollen so die Gesamtkosten von etwa sechs Millionen Euro abgedeckt werden, sagt Martin Gruber, Orts- und Regionalentwicklungsreferent (ÖVP). Es könne nicht sein, dass die Koralmbahn nur durch Kärnten durchführe, ohne vor Ort Wertschöpfung zu generieren.

Am Dienstag soll der Beschluss in der Regierungssitzung fallen. Die Umsetzung soll in zwei Stufen erfolgen, die Fertigstellung spätestens mit Inbetriebnahme der Koralmbahn.

Verladebahnhof Kühnsdorf
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Philipp Liesnig

Umweltverträglichkeitsprüfung noch offen

Auch wenn die Finanzierung soweit steht – eine Hürde könnte noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung sein. Laut Philipp Liesnig vom Logistikcenter IGP Jauntal sei diese – nach heutigem Ermessen – Formsache, da festgelegt sei, dass eine Umweltverträglichkeitserklärung zu erarbeiten sei: „Es wurde mit dem Bundesministerium und mit der ÖBB der ‚Marschplan‘ festgelegt. Aus meiner Sicht kann da nichts dazwischen kommen.“

Die ansässigen Unternehmen sprechen von einer Schlüsselrolle in der regionalen Weiterentwicklung, die der Verladebahnhof spielt. Für die Übernahme des gesamten Areals samt Immobilien soll eine eigene Besitzgesellschaft gegründet werden, die mehrheitlich den investierenden Unternehmen gehören wird.

Leere Gleiskörper am Verladebahnhof Kühnsdorf
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Geht es nach den Investoren sollen hier bald viele Güterzüge fahren

Ansiedelungen auf Industriegründen möglich

Laut Liesnig hätten sie das Potenzial des Standortes erkannt. Dieses liege einerseits in der Wichtigkeit für die Entwicklung des südkärntner Raumes in wirtschaftlicher Hinsicht. Andererseits gebe es am Standort attraktive Industriegründe in der Größenordnung von 30 Hektar. „Das ist in dieser Form in Kärnten einmalig“, so Liesnig.

Die Initiativen zur Erhaltung des Verladebahnhofes waren notwendig geworden, da die ÖBB diesen nach Inbetriebnahme der Koralmbahn auflassen will. Eine Studie zeigte im Vorjahr die negativen Auswirkungen im Falle einer Schließung auf und sieht Potenzial im Falle einer Fortführung mit Anbindung an die Koralmbahn.