Elektroscooter liegt auf dem Boden
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Verkehr

Leihroller-Rückgabe als Herausforderung

Scooter gehören in Klagenfurt und Villach bereits zum Großstadtflair. Pro Person wird ein Scooter durchschnittlich 15 Minuten am Tag genutzt. Die beiden Betreiber verzeichnen gute Geschäfte, einzig mit der Rückgabemoral durch die Kunden hapert es teilweise noch.

Seit Kurzem gehören die Scooter zum Stadtbild in Klagenfurt und Villach. Die Elektroscooter können jederzeit und überall in den Innenstädten mittels Kreditkarte gebucht werden. Nach einem Probemonat konnten nun die Papiere zwischen der Stadt Klagenfurt und den beiden Betreibern Scoota und Tier unterschrieben werden. Der Vertrag regelt, wo die Scooter erlaubt sind, wo sie eingesammelt und auch wieder verteilt werden. Die beiden Anbieter sind mit der Auslastung mehr als zufrieden.

250 Elektroscooter mit GPS Ausstattung in Klagenfurt

Die Elektroscooter werden im Sommer zwischen 23.00 Uhr und sechs Uhr früh eingesammelt. In der Zeit werden die knapp 250 Scooter in Hallen außerhalb von Klagenfurt aufgeladen und serviciert. Für die Einsammlung gibt es eigene Autos und Mitarbeiter, die am Abend ausfahren, so Josef Walze von „Scoota“. In der Früh werden sie wieder auf die Standplätze aufgeteilt.

Elektroscooter wurde achtlos in die Satnitz geworfen
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Ein Elektroscooter wurde achtlos in Klagenfurt in die Sattnitz geschmissen

Geräte landen in Äckern und Flüssen

Die Geräte jeden Tag mit vollem Akku bereit zu stellen sei ein großer Aufwand für die Betreiber, die auch in anderen Bundesländern mit ihren Elektroscootern vertreten sind. Die ausgeborgten Elektroscooter werden teilweise nicht zurück gegeben oder landen beispielsweise auch in Äckern und Flüssen.

„Es kommt natürlich vor, dass man Manche nicht sofort findet, aber dann werden sie am nächsten Tag weiter gesucht“, sagte Jakob Orgonyi , Mobility Regionalleiter bei Tier. Bis jetzt werden jedoch noch keine Scooter vermisst.

Elektroscooter können mit GPS geortet werden
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Jeder Eelektroscooter verfügt über eine GPS Ausstattung, womit Nutzer und Betreiber die Scooter jederzeit finden können

Durchschnittliche Nutzung: 15 Minuten pro Tag

Trotz GPS-Ausstattung, womit der genaue Standort ermittelt werden kann, ist es nicht immer leicht, die Scooter zu finden. Die GPS-Ausstattung ist einerseits ein Service für Kunden, die auf einer APP am Mobiltelefon immer genau den nächsten Standort eines Scooters sehen, andererseits aber auch eine Sicherheit für den Betreiber. Es könne auch vorkommen, dass Scooter eingepackt und mitgenommen werden, sagt Josef Walze von der Firma Scoota. Einmal ist ein Elektroscooter in Salzburg aufgetaucht und konnte dort mittels GPS Signal geortet werden.

Das Probemonat in der Landeshauptstadt habe gezeigt, dass pro Person ein Scooter durchschnittlich 15 Minuten am Tag genutzt wird. Die gefahrenen Minuten werden über die jeweilige Kreditkarte des Nutzers abgerechnet. Die Kosten pro Minute betragen 15 Cent.

Elektroscooter in der Klagenfurter Innenstadt
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Die Elektroscooter werden von den Betreibern Scoota und Tier zur Verfügung gestellt

Mitnehmen bedeutet Diebstahl

Ein Elektroscooter ist nicht dafür gedacht, ihn mit nach Hause zu nehmen, um am nächsten Tag wieder damit in die Arbeit oder zur Schule zu fahren, sagt Orgonyi. Werden sie über Nacht nicht von den Mitarbeitern in die dafür vorgesehenen Hallen eingelagert, deaktivieren sich die Scooter.

Eine Deaktivierung der Scooter bedeutet, dass „man sie am nächsten Tag nicht nützen kann und das bringt keinem etwas“, so Orgonyi. Das Mitnehmen ist de facto Diebstahl. Walze appellierte: „Nützt es vorsichtig, fährt damit und habt Spaß. Aber macht es nicht absichtlich kaputt oder beschädigt es.“ Im Ernstfall könne bei einem Diebstahl auch die Polizei eingeschaltet werden, hieß es von Seiten der Anbieter.