Spielen am Computer statt im Freien, mit den Eltern im Auto fahren statt zu Fuß in die Schule zu gehen, kaum Sport, dazu Fastfood und Süßigkeiten, dazu oft auch eine genetische Veranlagung. Das alles sind Gründe dafür, dass immer mehr Kinder mehr wiegen, als sie sollten. Viele der betroffenen Kinder und Jugendlichen fühlen sich nicht wohl, werden von Mitschülern verspottet und ziehen sich immer weiter zurück.
Gesundes Essen kann sehr gut schmecken
Mit dem Angebot der Diätferien in dem Diätcamp in der Fachberufsschule für Tourismus in Warmbad-Villach wird den Betroffenen ein Ausweg aufgezeigt und angeboten, sagte Eveline Ogradnig vom Jugendrotkreuz Kärnten.
„Wir versuchen, die Kinder zu überzeugen, dass es Spaß machen kann, gesund zu essen, indem wir sie bei der Erstellung des Essensplans einbinden. Sie sind bei der Küchenarbeit eingeplant, sie dürfen auch zuschauen und dürfen selbst entscheiden, was sie essen wollen. Natürlich stehen nur gesunde Lebensmittel auf dem Plan.“ Oft seien die Kinder überrascht, wie gut gesundes Essen schmecken kann, sagte Ogradnig. „Es gibt viele Kinder, die noch nie im Leben einen Brokkoli gesehen haben.“
Viele Kinder kommen gerne wieder
Wichtig sei, die Kinder zu motivieren, sich gesund zu ernähren und sich zu bewegen. Daher gibt es während des dreiwöchigen Camps auch ausreichend Gelegenheiten für gemeinsame, sportliche Aktivitäten. Und das zeige auch Wirkung, sagte Ogradnig. „Wir bekommen nach den Camps von den Eltern sehr oft das Feedback, dass sie überrascht sind, wie gut ihre Kinder aussehen. Viele Kinder kommen in den folgenden Jahren immer wieder, um Motivation zu tanken, um den gesünderen Lebensweg weiter zu verfolgen.“
Für die Aufnahme entscheidend ist der Body-Mass-Index (BMI). Teilnehmende Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren sollten einen BMI von zumindest 23 aufweisen. Die BMI-Formel ist vergleichsweise einfach aufgebaut. Sie setzt sich zusammen aus dem Körpergewicht (in Kilogramm), dividiert durch die Körpergröße (in Metern) zum Quadrat (Körpergröße mal Körpergröße). Ab einem BMI 25 wird von Übergewicht, ab einem Index von 30 von Adipositas gesprochen. Der Normalbereich liegt zwischen den Werten 18,5 bis 24,9. Unterhalb eines Wertes von 18,5 spricht man von Untergewicht.