Die Menschen werden älter, die Herausforderungen an die medizinische Versorgung werden damit größer, weil die Zahl der Jahre, in denen man ärztliche Behandlung benötigt, steigt. Die Lösung ist eine wohnortnahe Patientenversorgung mit längeren Öffnungszeiten und einem mulitprofessionellen Team, das zusammenarbeitet.

„Verbesserung der Versorgung zu erwarten“
Wilhelm Kerber, Kurienobmann der niedergelassene Ärzte in der Ärztekammer, sagte, in dem Team könne man sich über verschiedene Fälle austauschen. „Es ist auch zu erwarten, dass es qualitative Verbesserungen gibt, weil die einzelnen Personen in der Medizin Spezialgebiete oder Steckenpferde haben, mit denen sie sich vertieft auseinander gesetzt haben. Damit ist für die Patienten und die Ärzte eine Besserung der Versorgung zu erwarten.“
In der nächsten Woche beginnt die Ausschreibung. Dabei müssen sich drei Allgemeinmediziner als Team bewerben, dazu benötigt werden noch eine diplomierte Pflegefachkraft und eine Ordinationsassistenz. Erweitert werden soll das Team um entweder einen Physiotherapeuten oder etwa einen Ergotherapeuten.

Kürzere Wartezeiten als im Klinikum
In Klagenfurt Annabichl soll die erste Primärversorgungseinheit entstehen. Die Nähe zum Klinikum und Öffnungszeiten von 7.00 bis 19.00 Uhr sollen auch eine Entlastung der dortigen Ambulanzen bringen. Johann Lintner, der Direktor der Kärntner Gebietskrankenkasse sagte, es sei bekannt, dass es bei der Notaufnahme im Klinikum lange Wartezeiten gebe.
„Wenn man diese Wartezeiten umgehen will, dann ist man in der Primärversorgungseinrichtung in Annabichl besser aufgehoben. Wir erwarten, dass hier Akutfälle relativ schnell behandelt werden. Parallel dazu werden die geplanten Termine von den anderen Ärzten wahrgenommen.“
Weitere Primärversorgungseinheiten geplant
Aus dem Kärntner Gesundheitsfonds gibt es für die ersten zwei Jahre eine Anschubfinanzierung von 1,14 Millionen Euro, für Infrastruktur wie medizinische Geräte, Personalkosten und Zusatzleistungen wie etwa Physiotherapie. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, nach zwei Jahren werde es eine Evaluation geben.
„Dann werden wir sehen, wie das Ganze funktioniert natürlich wäre es in höchstem Interesse des Landes Kärnten, dass mehrere solcher Zentren entstehen.“ Wird das Modell angenommen, sollen in Kärnten vorerst vier weitere Primärversorgungseinheiten entstehen, die nächsten in Villach und in Völkermarkt.